
JULIA WESELY
Ö1 Jazznacht
Die Ö1 Jazznacht zu Silvester
mit Christian Bakonyi und Georg Breinschmid.
29. November 2024, 11:51
Sendungen
DI | 31. DEZ 2024 | 22:35 Uhr
Am 25. Oktober 2025 jährt sich der Geburtstag des als „Walzerkönig“ bezeichneten Komponisten Johann Strauss zum zweihundertsten Mal. Vom 1. Jänner bis 31. Dezember wird in Wien gefeiert, mit einer Premiere wöchentlich, an Orten wie dem Musikverein, dem Konzerthaus, dem Theater an der Wien, der Volksoper und der Staatsoper. Auch an überraschenden Plätzen in allen 23 Bezirken, wie dem Zentralfriedhof, auf dem Donauinselfest oder Am Himmel. Aber auch in anderen Städten wird dem Strauss-Jahr Rechnung getragen, wie z. B. in Linz im Brucknerhaus und dem Großen Festspielhaus in Salzburg.
Ein ganzes Jahr lang kann man sich auf die Spuren des Johann Baptist Strauss, der zur Unterscheidung von seinem gleichnamigen Vater auch als Johann Strauss (Sohn) bezeichnet wird, und in einen Walzertaumel begeben.
Jazz Also Waltzes
Die Ö1 Silvester-Jazznacht beteiligt sich an den Feierlichkeiten mit einer bunten Auswahl an Walzern, denn auch im Jazz ist der Dreivierteltakt zu finden, so wie auch im Blues, wie bspw. in Waltzing the Blues (1936) von Benny Carter, der als erster auf Tonträger festgehaltener Jazz-Walzer gilt. Neben diesem zogen, vor allem ab den 1950er Jahren, viele andere Walzer in das Repertoire des Jazz ein. Die Jazznacht wird einige davon im Programm haben.
Studiogast: Georg Breinschmid
Zu Gast im Studio ist Georg Breinschmid. Der 1973 in Amstetten geborene Musiker absolvierte eine klassische Ausbildung am Kontrabass an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Er wurde er in das Orchester der Wiener Staatsoper und bei den Wiener Philharmonikern engagiert und absolvierte mit ihnen Tourneen durch Europa, Amerika und Asien.
„Kurz vor der Wende zum neuen Millennium schlug sein Herz für seine zweite Liebe, den Jazz, laut. So laut, dass er die Seiten wechselte - ohne freilich den klassischen Errungenschaften der Vergangenheit abzuschwören.
Seitdem frönt er einem gänzlich unorthodoxen Repertoire, mit dem Grundsockel im Jazz, aber vielen Ästen und Verzweigungen hinein in andere Welten von Wienerlied bis Klassik, von Dada bis Kabarett, profitierend von seiner, breiten Aufstellung‘“ als Bassist, Komponist, Arrangeur und sogar Vokalist. Breinschmids Kreativität verströmt sich auf prall gefüllten Doppelscheiben mit einer ebenso prallen Gästeliste.
Dabei präsentiert Breinschmid auch Werke, die von Kammerensembles bis hin zu Orchestern weltweit aufgeführt werden, er schreibt Auftragswerke für zahlreiche Festivals und Kollegen wie bspw. Geiger und Dirigent Emmanuel Tjeknavorian, mit dem ihn eine intensive Zusammenarbeit verbindet. Stilbeschreibung: ,zeitgenössisch‘, ja freilich! Aber was für eine blasse Vokabel für diese Elaborate, in denen sich Blues, Ragtime, Wiener Walzer und Dada-Interludien begegnen, barocke Sequenzen mit der Tonsprache von Strawinsky, Weill, Schönberg und Gershwin anbandeln. Die Palette reicht von einem fünfsätzigen Klavierquintett bis zu einem Neujahrskonzert für Kontrabass und Orchester, das er seinem neuen, jungen Duopartner Dominik Wagner auf den Leib schneiderte“, schreibt Stefan Franzen auf Breinschmids Website.

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER
In der Jazznacht wird Georg Breinschmid über seine Zeit in Klassik-Orchestern erzählen und uns eine persönliche Sicht auf die Kompositionen des „Walzerkönigs“ präsentieren, die er 2025 auch live auf diverse Bühnen bringen wird.
Und vielleicht wird in dieser walzerlastigen Silvester-Jazznacht erklärt, wer tatsächlich Ivica Strauss war, dessen Lebensgeschichte von den Flying Schnörtzenbrekkers, dem Trio mit Tommaso Huber, Sebastian Gürtler und Georg Breinschmid immer wieder erzählt wird.