Skulptur von Medardo Rosso (Wachs über Ton)

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Radiokolleg | 02 12 2024

Medardo Rosso

Der italienisch-französische Künstler Medardo Rosso, geboren 1858 in Turin gestorben 1928 in Mailand, zählt zu den großen Unbekannten der neueren Kunstgeschichte. Während sein Name bei Künstlerkollegen und -kolleginnen einen hervorragenden Ruf hat und bis in die Gegenwart Resonanzen erzeugt, ist er beim Publikum nur wenigen ein Begriff.

Zu Unrecht, denn er zählt zu den Bilderstürmern, die in der Frühzeit der Moderne den Skulpturenbegriff revolutionierten: Mit seinem prozessualen, repetitiven und radikal anti-heroischen Ansat setzte sich der Künstler über alle Konventionen der traditionellen Skulptur hinweg und lieferte sich ein hartes Match mit dem berühmteren Auguste Rodin, das, was die Popularität betrifft, eindeutig vom Konkurrenten gewonnen wurde. Aber Medardo Rossos künstlerischer Ansatz ging weit über die Bildhauerei hinaus. Rosso ist ein wieder zu Entdeckener, der einen subkutanen aber weitreichenden Einfluss auch in der Kunstszene der Gegenwart hat. "Was mir in der Kunst am meisten am Herzen liegt, ist, das Material vergessen zu machen." Hat der Künstler geschrieben. "Der Bildhauer muss alles mitteilen, was ihm in den Sinn kommt, damit der Betrachter seines Werkes die Emotionen, die der Künstler bei der Beobachtung der Natur empfand, in seiner Gesamtheit erleben kann."

Thomas Mießgang

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