Lass und inklusiv spielen!

Herzlich willkommen zu FreakCasters, es begrüßt euch Udo Seelhofer. Ein spielerische Zugang zu einem ernsten Thema. Das war das Ziel der Aktion „Spiel ma was- inklusive(r) Spaß“ vor kurzem im Wiener Donauzentrum. Dort zeigten Menschen mit Behinderung, dass sie mit entsprechender Unterstützung so wie andere Menschen auch Freizeit gestalten können. Veranstalter war die Wiener Caritas. Ich bin deshalb ins Donauzentrum gefahren und habe Interviews gemacht mit Sabine Benczur-Juris von der Caritas, dann mit Esther Redak, mit Austria-Wien-Spielerin Dominique Bruinenberg und mit Elisabeth Seidl. Hört euch das an!

Unser Ziel und Wunsch des heutigen Tages und der Veranstaltung ist, dass wir vielen Menschen zeigen, dass Inklusion Freude machen kann, dass Inklusion heißt, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen. Und wir haben uns gedacht: Was machen alle Menschen gerne? Das ist Spielen. Dementsprechend laden wir heute ein, an unterschiedlichen Stationen gemeinsam etwas auszuprobieren. Um zu zeigen, dass ein Miteinander, egal ob man ein Mensch mit Behinderung ist oder ohne Behinderung ist, es möglich ist und auch Freude macht. Das ist ganz wichtig.

Ich hab schon gesehen: Es gibt so ein Geruchsspiel, dann gibt’s Videospiele. Was gibt’s denn noch alles?

Es gibt eine DJane, da kann man sich Lieder aussuchen und die werden gespielt. Dann gibt es auch Stationen, wo man miteinander Fußball spielen kann. Wir haben auch Unterstützung von FK Austria, zwei Spielerinnen, die auch dabei sind heute. Wir denken, für jeden ist etwas dabei.

Beim Thema Inklusion denken wir öfters an barrierefreie Zugänge, einen Lift, der breit genug ist, etc. An Spiele denkt man gar nicht so. Warum ist das so?

Wir haben leider das Problem generell, dass Inklusion sehr eng gesehen wird im Sinne von Barrierefreiheit. Barrierefreiheit ist aber viel mehr als dass man einen Aufzug hat. Barrierefreiheit kann auch sein, dass ich Spiele so gestalte, dass unterschiedliche Menschen miteinander spielen können. Barrierefreiheit heißt auch, Texte in leichter Sprache zu schreiben, dass Menschen dann auch Entscheidungen treffen können, weil sie die Sprache verstehen. Barrierefreiheit ist für uns viel, viel mehr als nur ein Lift.

Welche Spiele sind Ihnen besonders empfehlenswert, was Barrierefreiheit betrifft?

Ja lustigerweise, so wie überall auch: Die elektronischen Spiele sind natürlich jetzt bei allen Menschen sehr beliebt. Da kann man auch ein gutes Miteinander gestalten. Aber auch Spiele, wo man auch etwas angreifen kann und mit den Sinnen erfassen kann. Das ist auch etwas, was alle Menschen anspricht und abholt.

Was ist das da drüben eigentlich für ein Spiel?

Da kann man auch Formen ertasten. Dementsprechend auch etwas, was ich mit den Sinnen erfassen kann. Das ist für alle Menschen etwas, was Freude macht und auch ohne Barrieren möglich ist.

Was elektronische Spiele angeht, da denke ich mir immer: Wenn da auf Barrierefreiheit geachtet wird, die Technik könnte man eigentlich auch woanders auch verwenden, oder?

Ja, also technische Tools sind mittlerweile auch in unserem Bereich ganz wichtig, weil die Barrierefreiheit ermöglichen. Allein wir haben viele Instrumente, mit denen sich Menschen, die sich verbal nicht so ausdrücken können, sich über die Technik ausdrücken können. Da gab es eine gute Entwicklung und das sollte man auch breiter nützen. Wir nützen sie in unserem Bereich schon. Aber das ist etwas, was man auch aus Schulen ausweiten kann, in unserer Gesellschaft ausweiten kann, wo jeder profitiert.

Was würden Sie sich denn was Barrierefreiheit und barrierefrei spielen angehen, was würden Sie sich wünschen von der Gesellschaft?

Also grundsätzlich mehr Offenheit. Offenheit Menschen gegenüber, die vielleicht im ersten Moment anders wirken, anders sind. Ein Miteinander. Und Barrierefreiheit beginnt im Kopf und nicht erst beim Aufzug. Das würde ich mir wünschen. Dass wir im Kopf barrierefreie werden, alle miteinander.

Wie ist denn Ihr Name?

Esther Redak.

Und was genau machen Sie heute hier?

DJ!

Du hast vorhin „Twist and Shout“ für mich aufgelegt, welche Lieder gibt's denn noch?

Ich glaube, zum Beispiel Helene Fischer.

Drafi Deutscher hab ich auch gesehen vorher, gell?

Ja!

Was gefällt dir denn beim Musikauflegen am besten?

Diese Beatles.

Warum die Beatles?

Weil die so toll sind.

Was ist denn dein Lieblingslied von den Beatles?

Was war mein Lieblingslied? „Let It Be“!

Das finde ich auch schön. Was gefällt dir heute hier am besten an der Veranstaltung?

Das Lied „Twist and Shout“.

Welche Spiele gefallen dir am besten?

Minecraft.

Warum Minecraft?

Weil es echt toll ist.

Dann sag ich Dankeschön!
Warum haben sich die Spielerinnen von Austria Wien dazu entschlossen, die Aktion hier zu unterstützen?

Ja, als wir gefragt wurden, war ganz klar für uns: Wir wollen einfach, dass für alle Kinder etwas möglich ist. Egal woher die kommen oder wie sie sind. Wir wollen einfach inklusiv sein. Deswegen ist es für uns wichtig, die Austria hier zu repräsentieren. Das macht uns so viel Freude, hier mit den Kindern Spiele zu machen. Echt cool!

Was macht Ihnen am meisten Freude daran?

Einfach ein Lachen auf den Gesichtern der Kinder zu sehen und zu merken, dass sie Freude haben und einfach mitspielen können.

Welche Spiele haben Ihnen hier am besten gefallen?

Ich habe gerade nur FIFA gespielt. Das kann ich leider nicht so gut. Ich habe 4:0 verloren. Aber da gibt es verschiedene Sachen. Also FIFA, etwas, das du fühlen musst, was für ein Material es ist. Ich glaube, es sind schon viele coole Sachen dabei.

Also läuft der Fußball im echten Leben besser als auf der PlayStation?

Das schon, ja.

Warum ist denn auch die Inklusion bei Spielen wichtig?

Du meinst also im Fußball?

Im Fußball und auch generell, ja.

Ja, einfach, weil alle Leute sind wichtig. Es gibt nicht nur, wie gesagt, wo du herkommst oder wie du bist oder wie du aufgewachsen bist. Für alle muss es möglich sein, mitzumachen. Das ist sehr wichtig. Deshalb ist es schon sehr wichtig, dass wir hier das heute einfach auch zeigen allen Leuten hier im Donauzentrum.

Danke fürs Interview!

Sehr gerne.

Was genau sind das für Boxen?

Das sind Montessori-Boxen und es geht hier ums Tasten, also um den Tastsinn. Diese ganze Station, die ich hier betreue, da geht um die Sinne, also um Reichen, Tasten. Ohne schauen, Sie greifen so rein, spüren, was für Material es ist und finden das gleiche Plättchen dazu.

Da gibt’s noch eine Geruchsstation, oder?

Das ist die Riechstation. Das heißt, Sie nehmen sich ein Glas. Und jetzt haben Sie die Möglichkeit, entweder Sie erkennen das an der Optik, was da drinnen ist, oder Sie probieren riechen und schauen, ob Sie es erkennen.

Das kommt mir sehr bekannt vor.

Ja?

Weil ich bin bei so was ganz schlecht.

Vorhin war ein Papa da, der hat gesagt: Ja, wenn ich das zum Abendessen mache mit der Milch, da kommt das rein. Und das stimmt natürlich, weil das ist Kardamom. Und in vielen Ländern wird Milch mit Kardamom zum Abendessen gemacht.

Warum ist denn Inklusion beim Spielen wichtig?

Das ist deshalb so wichtig, weil hier geht es nicht darum, ob jemand eine Behinderung hat oder nicht, ob jemand jung oder alt ist. Es waren heute schon ganz viele Menschen da, die Deutsch nicht als Muttersprache haben. Und es waren schon viele Mamas da, die haben das alles erkannt, sie haben nur das deutsche Wort nicht gewusst. Und am coolsten war, wie die gestrahlt haben, wenn sie das erkannt haben. Also das war voll lässig und das macht gemeinsam Spaß. Also bei unserer Station, bei unserer ganzen Aktion geht es heutzutage ums Gemeinsam-Freude-Haben.

Das war FreakCasters - Menschen, Geschichten und Leidenschaften für heute. Wenn euch dieser Podcast gefallen hat, dann empfehlt uns weiter und erzählt Freunden und Familie von uns. Dann bleiben wir nur noch, mich zu verabschieden. Auf Wiederhören und bis zum nächsten Mal, sagt Udo Seelhofer.