Die Zauberflöte, Szenenausschnitt

WIENER STAATSOPER/MICHAEL POEHN

Live aus der Wiener Staatsoper

Wolfgang Amadeus Mozart: "Die Zauberflöte"

"Die Zauberflöte zeigt eine faszinierende symbolische Reise durch das Leben. In einer magischen Welt, in der die Grenzen zwischen Realität und Illusion verschwimmen, steht eine junge Generation vor der Herausforderung, die festgefahrenen Konflikte der älteren Generation zu lösen."

"Es ist ein ebenso heiteres wie düsteres Märchen, dessen Figuren sich in existenziellen Bedrohungen bewähren müssen, ohne dabei ihren inneren Kompass zu verlieren.“

Mit diesen Worten hat Barbora Horáková, die Regisseurin der neuen Produktion von Wolfgang Amadeus Mozarts Oper Die Zauberflöte an der Wiener Staatsoper das Werk umschrieben.

Ein Manuskript der Zauberflöte

ORF/MIRELA JASIC

Uraufführung im Freihaustheater

Das allerletzte Bühnenwerk des allzu jung verstorbenen Komponisten kam im September 1791 - wenige Monate vor Mozarts Tod im gleichen Jahr - im Freihaustheater auf der Wieden zur Uraufführung. Emmanuel Schikander, der damalige Direktor des Hauses, hatte das Libretto geschrieben und war auch der erste Papageno.

Zu den zahlreichen Legenden um das Werk zählt, dass Mozart „Die Zauberflöte“ geschrieben haben soll, um dem in Geldnöten befindlichen Theaterdirektor zu helfen. Möglicherweise war es aber auch genau umgekehrt, nämlich dass Schikaneder Mozart helfen wollte; der Komponist hatte ständig mit finanziellen Nöten zu kämpfen.

Die Entstehungsgeschichte der „Zauberflöte“

Mozart hat sich damit erstmals dem Genre der „Zauberstücke“ zugewandt - ist ebenso wie die des Librettos nur lückenhaft dokumentiert. Sicher ist, dass sich Mozart ab April 1791 mit der Komposition beschäftigt hat. Dann unterbrach er für mehrere Wochen die Arbeit, um sich auf die Oper „La Clemenza di Tito“ (uraufgeführt in Prag wenige Wochen vor der „Zauberflöte“) zu konzentrieren.

Während der Entstehungszeit kam mit großem Erfolg bei einem Konkurrenzunternehmen in Wien die Zauberposse „Kaspar der Fagottist oder Die Zauberzither“ (Musik von Wenzel Müller) zur Uraufführung - ein Werk, das auf dem gleichen Stoff basiert, auf dem Märchen „Lulu oder Die Zauberflöte“ aus der Geschichtensammlung Dschinnistan von Christoph Martin Wieland. Schikaneder soll daraufhin die Konzeption seiner Zauberflöte geändert haben: Aus dem bösen Zauberer wurde Sarastro, der weise Beherrscher des Sonnentempels und aus der guten Fee die Königin der Nacht, die Repräsentantin der Mächte der Finsternis.

Die Quintessenz aller edelsten Blüten der Kunst

Mozart und Schikander haben die „Zauberflöte“ als große Oper angekündigt; Elemente des Volkstheaters sind in diesem Werk enthalten, aber auch solche der Opera seria und der geistlichen Musik - und entsprechend hat der Komponist einfache Lieder und virtuose Arien geschaffen. Richard Wagner soll einmal über die „Zauberflöte“ gesagt haben, sie sei die Quintessenz aller edelsten Blüten der Kunst, die hier zu einer einzigen Blume vereint und verschmolzen sind.

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