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APA/DPA/HENDRIK SCHMIDT
Kontext
Sachbücher im Februar
Die monatlich erscheinende Sachbuch-Bestenliste der Medienpartner "Die Literarische Welt", Radiosender WDR 5, "Neue Zürcher Zeitung" sowie Ö1.
28. Jänner 2025, 13:29
Unabhängiges Gremium
Unsere Liste wird von einem unabhängigen Gremium erstellt, dem Fachjournalisten und renommierte Publizisten angehören, darunter Wissenschaftler wie Herfried Münkler und Jochen Hörisch. Das Gremium, das ab Januar noch erweitert werden wird, ermittelt monatlich zehn Bücher auf Basis von Punkten. Jeder Juror, jede Jurorin kann 8, 6, 4 oder 2 Punkte für vier Bücher vergeben.
1. László F. Földényi
"Der lange Schatten der Guillotine - Lebensbilder aus dem Paris des neunzehnten Jahrhunderts", übersetzt von Akos Doma, Verlag Matthes & Seitz Berlin, 302 Seiten
Die Jury
- Tobias Becker, Der Spiegel
- Manon Bischoff, Spektrum der Wissenschaft
- Kirstin Breitenfellner, Falter
- Natascha Freundel, RBB-Kultur
- Eike Gebhardt, Berlin
- Jochen Hörisch, Universität Mannheim
- Günter Kaindlstorfer, Ö1
- Otto Kallscheuer, Italien
- Petra Kammann, FeuilletonFrankfurt
- Jörg-Dieter Kogel, Bremen
- Wilhelm Krull, The New Institute, Hamburg
- Marianna Lieder, Freie Kritikerin, Berlin
- Lukas Meyer-Blankenburg, SWR
- Herfried Münkler, Humboldt Universität zu Berlin
- Gerlinde Pölsler, Falter, Wien
- Marc Reichwein, Die Welt
- Thomas Ribi, Neue Zürcher Zeitung
- Sandra Richter, Deutsches Literaturarchiv Marbach
- Wolfgang Ritschl, Ö1
- Florian Rötzer, Krass & Konkret
- Marc Reichwein, Die Welt
- Norbert Seitz, Berlin
- Anne-Catherine Simon, Die Presse
- Philipp Theisohn, Uni Zürich
- Joachim Treusch, Jacobs-University, Bremen
- Knud von Harbou, Feldafing
- Andreas Wang, Berlin
- Harro Zimmermann, Bremen
- Stefan Zweifel, Zürich
- Redaktion: Andreas Wang
2. Giacomo Leopardi
"Zibaldone - Die Gesamtausgabe I", übersetzt von Daniel Creutz, editorisch begleitet von Cornelia Klettke, Verlag Matthes & Seitz Berlin, 792 Seiten
3. Bernhard Pörksen
"Zuhören - Die Kunst, sich der Welt zu öffnen", Hanser Verlag, 330 Seiten
4. Bettina Stangneth
"Club der Dilettanten - Warum niemand Bücher wirklich versteht, aber trotzdem jeder beim Lesen lernt | Eine Einladung zur Ehrlichkeit", Rowohlt Verlag, 256 Seiten
5. David Blackbourn
"Die Deutschen in der Welt. Siedler, Händler, Philosophen: Eine globale Geschichte vom Mittelalter bis heute", übersetzt von Klaus-Dieter Schmidt, Deutsche Verlags-Anstalt, 1008 Seiten
ex aequo, Rutger Bregmann
"Moralische Ambition - Wie man aufhört, sein Talent zu vergeuden, und etwas schafft, das wirklich zählt", Rowohlt Verlag, 336 Seiten
7. Martyn Rady
"Vom Rhein bis zu den Karpaten - Eine neue Geschichte Mitteleuropas", übersetzt von Henning Thies, Verlag Rowohlt Berlin, 688 Seiten
8. Tal Bruttmann, Stefan Hördler, Christoph Kreutzmüller
"Ein Album aus Auschwitz - Die fotografische Inszenierung des Verbrechens", Wallstein Verlag, 304 Seiten
Besondere Empfehlung des Monats Februar von Franziska Augstein (Publizistin): Christian Meier, "Das Gebot zu vergessen und die Unabweisbarkeit des Erinnerns - Vom öffentlichen Umgang mit schlimmer Vergangenheit", Siedler Verlag, 160 Seiten
9. Ute Frevert
"Verfassungsgefühle - Die Deutschen und ihre Staatsgrundgesetze", Wallstein Verlag, 248 Seiten
10. Emmanuel Todd
"Der Westen im Niedergang - Ökonomie, Kultur und Religion im freien Fall", übersetzt von Tabea A. Rotter, Westend Verlag, 350 Seiten
"Die alten Griechen waren ein äußerst rachsüchtiger Menschenschlag. 'Vergeltung an einem zu üben', schrieb Thukydides, 'stand höher im Kurs als vorher keine Kränkung erlitten zu haben.' Damit nach einem überstandenen Krieg alle wieder 'gut und gemeinsam Bürger' sein konnten, bedurfte es daher massiver Mittel. So wurde denn allseitiges 'Vergessen' angeordnet. Nach diesem Ratschluss wurde bis weit in die Frühe Neuzeit verfahren, Amnestien waren üblich. Der Friede, im Inneren und nach Außen, war damit gesichert; aber die Gerechtigkeit blieb auf der Strecke. Heute gilt das Erinnern und mit ihm die Bestrafung von Kriegs- und anderen Verbrechen ungleich mehr. Was das bedeutet, hat der Althistoriker Christian Meier weise erörtert, in luzid schöner Sprache, mit kurzweiliger Prägnanz. Zumal im Gedenken an die Zeiten nach 1945 und 1989 ist sein Buch ein Geschenk für alle, die Deutschland etwas angeht." (Franziska Augstein)