Resonanzen 2025
"Hofnarren und Hofzwerge" - Liedertexte
Mit freundlicher Genehmigung des Wiener Konzerthauses stellen wir dem Ö1 Publikum auf diesem Wege die Liedtexte und ihre Übersetzungen zum Konzert des Ensembles Conjunto de Música Antigua Ars Longa unter der Leitung von Teresa Paz, aufgenommen am 19. Jänner im Mozart-Saal des Wiener Konzerthauses im Rahmen der "Resonanzen 2025" zur Verfügung.
29. Jänner 2025, 19:35
Luis de Briçeño
Al villano que le dan
Al villano, ¿que le dan?
La çebolla con el pan.
No le daban otra cosa
Sino la mujer hermosa,
Pero pobre y virtuosa
Para vivir con afán.
Al villano que le dan ...
Al villano, si es villano,
Dale el pié, toma la mano;
Vive contento y ufano
Cuando a visitarle van.
Al villano que le dan ...
Was gibt man dem Bauern?
Was gibt man dem Bauern?
Eine Zwiebel und ein Stück Brot.
Nichts anderes ward ihm gegeben
als eine schöne Frau,
doch arm und tugendhaft,
für ein Leben in Mühsal und Not.
Was gibt man dem Bauern? ...
Ist er ein Bauer durch und durch,
gib ihm den Fuß, er nimmt die Hand.
Und ist voll Stolz und Freude,
wenn Gäste kehren bei ihm ein.
Was gibt man dem Bauern? ...
Juan Blas de Castro
Desde las torres del alma
Desde las torres del alma
Cercadas de mil engaños,
Al dormido entendimiento
La razón está llamando.
Estrivo
Alarma, alarma, guerra, desengaños,
Que me lleva el amor mis verdes años.
Donde no valen consejos
De propios y ajenos daños;
Donde reina la costumbre
Y es el alvedrío esclavo;
Donde huyen con verganzas
Los amigos olvidados
Y los enemigos tienen
Las venganças en las manos.
Alarma, alarma, guerra, desengaños ...
¿Quién podrá como vosotros,
Desengaños declarados,
Defender la fortaleza
¿Que no tiene el muro flaco?
Diez años ha que la cercan
Amor, lisonja y agravios,
Desdenes, favores, zelos,
Mentiras, faltas, engaños.
Alarma, alarma, guerra, desengaños ...
Von den Türmen der Seele
Von den Türmen der Seele
umringt von tausend Trugbildern
ruft die Stimme der Vernunft
den schlummernden Verstand.
Refrain
Zu den Waffen! Krieg und Trug,
denn die Liebe mir die schönsten Jahre nimmt.
Wo kein Rat mehr Nutzen bringt,
sei’s eignes oder fremdes Leid;
Wo die Gewohnheit herrscht allein
und der Wille ist ihr Knecht;
Wo beschämt die Freunde fliehen,
vergessen längst,
indes die Feinde
die Rache tragen in der Hand.
Zu den Waffen! Krieg und Trug ...
Wer, wenn nicht Ihr,
bitterste Ernüchterung,
kann die Festung noch bewahren,
wenn ihre Mauern längst zerfallen?
Zehn Jahre lang ward sie belagert
von Liebe, Schmeichelei und Kränkungen,
von Verachtung, Gunst und Eifersucht,
von Lügen, Fehlern und Betrug.
Zu den Waffen! Krieg und Trug ...
Francisco de Quevedo
Poderoso caballero
Madre, yo al oro me humillo,
Él es mi amante y mi amado,
Pues de puro enamorado
Anda continuo amarillo.
Que pues doblón o sencillo
Hace todo cuanto quiero,
Poderoso caballero
Es don Dinero.
Nace en las Indias honrado,
Donde el mundo le acompaña;
Viene a morir en España,
Y es en Génova enterrado.
Y pues quien le trae al lado
Es hermoso, aunque sea fiero,
Poderoso caballero
Es don Dinero.
Son sus padres principales,
Y es de nobles descendiente,
Porque en las venas de Oriente
Todas las sangres son Reales.
Y pues es quien hace iguales
Al rico y al pordiosero,
Poderoso caballero
Es don Dinero.
¿A quién no le maravilla
Ver en su gloria, sin tasa,
Que es lo más ruin de su casa
Doña Blanca de Castilla?
Mas pues que su fuerza humilla
Al cobarde y al guerrero,
Poderoso caballero
Es don Dinero.
Es tanta su majestad,
Aunque son sus duelos hartos,
Que aun con estar hecho cuartos
No pierde su calidad.
Pero pues da autoridad
Al gañán y al jornalero,
Poderoso caballero
Es don Dinero.
Más valen en cualquier tierra
(Mirad si es harto sagaz)
Sus escudos en la paz
Que rodelas en la guerra.
Pues al natural destierra
Y hace propio al forastero,
Poderoso caballero
Es don Dinero.
Mächtiger Herr
Mutter, dem Gold, dem beug ich mich,
ist mein Liebstes und mein Freund,
vor lauter Liebe
stets in Gelb sich kleidet.
Ob Dublone oder Kupferling,
all meine Wünsche wahr gemacht,
ist ein mächtiger Herr,
Gevatter Geld.
Geboren redlich in der Neuen Welt,
von jedermann hofiert;
nach Spanien kommt er, um zu sterben
und in Genua begraben wird.
Und auch der Hässlichste
an seiner Seite glänzt,
ist ein mächtiger Herr,
Gevatter Geld.
Seine Ahnen sind erhaben
von edler Provenienz,
denn in den Adern des Orients
fließt nur königliches Blut.
Den Reichen wie den Bettler
er zu Gleichen macht,
ist ein mächtiger Herr,
Gevatter Geld.
Wen wundert’s nicht,
dass in seiner grenzenlosen Pracht
von geringstem Wert er ist im Hause
Doña Blanca von Kastilien?
Doch seine Macht bezwingt
den Feigling wie den Krieger,
ist ein mächtiger Herr,
Gevatter Geld.
So groß ist seine Majestät,
auch wenn er großen Kummer bringt,
dass selbst in Stücke zerteilt,
er nie an Wert verliert.
Da er Macht verleiht und Ehr’,
dem Knecht wie auch dem Tagelöhner,
ist ein mächtiger Herr,
Gevatter Geld.
Viel mehr zählt allerorts
(darin zeigt sich seine Weisheit)
sein Wert in Friedenszeiten
als Waffen in der Schlacht.
Denn er entreißt die Heimat dir
und macht Fremde sich zu eigen,
ist ein mächtiger Herr,
Gevatter Geld.
José Marín
Ojos, pues me desdeñáis
Ojos, pues me desdeñáis,
No, me miréis,
pues no quiero que logréis,
el ver como me matáis.
Çese el çeño y el rigor,
ojos, mirad que es locura
arriesgar buestra hermosura
por hazerme un disfavor,
si no os corrige el temor
de la gala que os quitáis.
No, me miréis ...
Y si el mostraros severos,
es no más que por matarme
podéis la pena escusarme,
pues morirme de no veros;
pero si no é de deveros
que de mí os compadezcáis.
No, me miréis ...
Ojos, pues me desdeñáis ..
Augen, die ihr mich verachtet
Augen, die ihr mich verachtet,
seht mich nicht an,
denn ich will nicht, dass ihr euch
am Anblick meines Todes ergötzt.
Wendet ab den finstren, kalten Blick,
seht nur, wie töricht es ist,
eure Schönheit zu riskieren,
bloß um mich zu quälen.
Wenn euch die Angst nicht davon abhält,
eure Anmut zu verlieren.
Seht mich nicht an ...
Und wenn euer strenger Blick
nur danach trachtet, mich zu töten,
könnt ihr mir das Leid ersparen,
denn sterben werd’ ich, wenn ich euch nicht seh’.
Bleibt mir euer Anblick jedoch verwehrt,
so erbarmt euch meiner.
Seht mich nicht an ...
Augen, die ihr mich verachtet ...
Luis de Briçeño
Que tenga yo a mi mujer
Que tenga yo a mi mujer
Conforme mi estado y ser,
Y todo salga de mí,
Eso sí, eso sí, eso sí.
Pero que ande muy galana,
Oy bien y mejor mañana,
Sin saber quién se lo dio,
Eso no, eso no, eso no.
Que tenga por confesor
A fray santo hombre mayor,
Y lo quiero como a mí,
Eso sí, eso sí, eso sí.
Pero que mozo le tenga,
Y que de continuo venga,
A fingir que la absolbió,
Eso no, eso no, eso no.
Que la visite mi amigo
Siendo de ello yo testigo
Porque permisión le dí.
Eso sí, eso sí, eso sí.
Pero biendo lo que pasa
Baya mi amigo a mi casa
Quando estoy asusente yo
Eso no, eso no, eso no.
Que algunas fiestas del año
Aunque a mi bolsa haga daño
Coma caçuela y moji
Eso sí, eso sí, eso sí.
Mas que de continuo quiera
Comer cabrito y ternera
Y que tenga en nombre yo.
Eso no, eso no, eso no.
Dass mir die Frau gegeben sei
Dass mir die Frau gegeben sei
gemäß dem Stand, der mir gebührt
und dass alles kommt aus meiner Hand,
so soll es sein, so soll es sein, so soll es sein.
Doch dass sie sich in Anmut kleidet,
mit immer schöneren Kleidern,
und gar nicht weiß, wer ihr sie gab,
das darf nicht sein, das darf nicht sein, das darf nicht sein.
Dass ihr die Beicht’ abnimmt,
ein alter, frommer Mönch,
den sie gleich verehrt wie mich,
so soll es sein, so soll es sein, so soll es sein.
Doch dass ein Jüngling
fortwährend sie beehrt,
der die Sünden ihr erlässt, wie’s scheint,
das darf nicht sein, das darf nicht sein, das darf nicht sein.
Dass mein Freund sie besuchen kommt,
wenn ich zugegen bin,
da ich ihm die Erlaubnis gab,
so soll es sein, so soll es sein, so soll es sein.
Doch wenn ich gewahr werd’,
dass er kommt ins Haus,
wenn ich fort bin,
das darf nicht sein, das darf nicht sein, das darf nicht sein.
Dass sie zu manchem Freudentag im Jahr,
auch wenn es meinen Geldsack schmerzt,
sich gütlich tut an Eintopf und Pasteten,
so soll es sein, so soll es sein, so soll es sein.
Doch dass sie immerdar verlangt
nach Zicklein und nach Kalb
und das auf meine Kosten,
das darf nicht sein, das darf nicht sein, das darf nicht sein.
Anonymus
Florecitas, que al alba
Florecitas, que al alba
salís tan bellas,
festejad a Belisa
sin que lo entienda.
Avecillas, que alegres
cantáis suaves,
festejad a Belisa
sin que lo alcance.
No, no lo entienda,
que si ella lo alcanza
matará con el brío
de su arrogancia.
Coplas
Jácara
No hay que decirle el primor
ni con el valor que sale,
que yo sé que es la zagala
de las que rompen el aire.
No la deis a entender, flores,
ni vosotras bellas aves,
que este amoroso festejo
sólo por ella se hace.
Tan bizarra y presumida,
tan valiente es y arrogante,
que ha jurado que ella sola
ha de vencer al dios Marte,
que como deidad se juzga
de su hermosura se vale,
y quiere que el mundo sepa
que no hay beldad que la iguale.
Si sabe que la festejan
las florecillas y aves,
juzgará que son temores
lo que hacéis por agradables,
que aunque su valor es mucho
y su beldad es tan grande,
si la mira acreditada,
bien pueden todos guardarse.
Muera con la confusión
de su arrogancia, pues trae
por blasón de la vitoria
rayos con que ha de abrasarse;
si ella de cruel se precia
muera a manos de crueldades,
y acabará como ingrata
ya que yo muero de amante.
Ihr kleinen Blumen, die ihr frühmorgens
Ihr kleinen Blumen, die ihr frühmorgens
so herrlich erblüht,
huldigt Belisa,
doch ohne, dass sie es errät.
Ihr munteren Vögelchen, die ihr
so schön singt,
huldigt Belisa,
doch ohne, dass sie es durchschaut.
Nein, lasst es sie nicht erraten,
denn, wenn sie es durchschaut,
wird sie alles
mit ihrem überschwänglichen Hochmut zerstören.
Strophen
Jácara (Volkslied)
Sagt ihr weder, sie sei schön,
noch lobet die Kühnheit, die sie an den Tag legt,
denn ich weiß, dass eine Maid wie sie,
die Luft zum Zerreißen bringt.
Ihr Blumen und ihr anmutigen Vögel
gebt ihr keinen Anlass zu glauben,
dass dieser amouröse Lobgesang
nur ihr gilt.
So stolz und anmaßend ist sie,
so kühn und hochmütig,
dass sie geschworen hat,
sie allein werde den Gott Mars besiegen.
Da sie glaubt eine Göttin zu sein,
nutzt sie ihren Liebreiz,
damit die ganze Welt weiß,
dass es keine Schönere gibt als sie
Wenn sie durchschaut, dass
die Vögel und kleinen Blumen sie huldigen,
wird sie alles, was man tut, um ihr zu gefallen,
als Schwäche verurteilen.
Auch wenn sie stolz und mutig
und ihre Schönheit erhaben ist –
wer sie als würdig erachtet,
der sei auf der Hut!
Möge sie in den Wirren
ihres Hochmuts sterben,
da sie als Wappen des Sieges
die Blitze trägt, die sie versengen werden;
Wenn sie sich ihrer Grausamkeit rühmt,
so soll sie durch grausame Hände
als Undankbare fallen,
denn ich werde als Liebender sterben.
Anonymus
Una batalla de amor
Una batalla de amor
entre un galán y una dama
con sus armas en la cama
cantar quiero con primor.
El que no fuere amador
no me escuche, aunque yo cante,
que destemplará el discante
la prima, baxo y tenor.
Mas quien de amores se preçia
gustará d’este plazer
mucho más que no de ver
el tesoro de Veneçia.
Ora sus, pues, comenzemos
y diremos y diremos
d’estos valientes guerreros
cómo salieron en cueros:
bien armados, bien armados,
sin padrinos ni criados,
atabales ni trompetas,
porque en batallas secretas
se ven los enamorados.
En batalla, en batalla,
ella con broquel se halla
y él con un puñal sin punta,
que entiende si a él se ajunta
passalla por una banda.
A la zarabanda
que Amor me lo manda.
Ella fiada en su broquel,
ningún miedo tiene d’él,
porque sabe que con él
tiene una treta segura.
Para su ventura,
zarabanda y dura.
A los brazos han venido
y ella luego se ha rendido,
porque el broquel se ha rompido
como iba tan armado.
Antón colorado,
¡ay, Antón pintado.
El puñal de aquel encuentro
se lo metió ha
sta el centro,
y ella que lo sentió dentro,
con herida tan suave,
dize: »¡Ay, cómo me sabe!
Un pochito antes que acabe.«
Y mirando su herida,
la mano al puñal asida,
dize: »¡Ay de mí, dolorida!,
¿cómo entraste aquí y por dónde?«
¡Ay, adónde, adónde
por en casa del conde!
Y enlazándose los brazos
se dieron çien mil abrazos,
haziendo las piernas lazos
hasta que llegue la hora:
A la matadora, a la perra mora.
Ella, que se ve morir, le
e comenzó de dezir:
»Ya viene. ¿Quieres venir?
Ven, mi vida, que te espero.
¡Madre, que me muero,
llámenme al barbero!
¡Que me muero, madre,
llamen la comadre!«
Él dize: »Espera, mi bien,
que quiero morir también.
Ten ya compasión de quien
a la muerte se condena«.
María tan buena,
María de la Puebla
La dama le iba aguardando,
y el galán apriesa dando,
y muriendo y suspirando
han cumplido su deseo.
¡Que me bamboleo,
madre, que me muero!
Al fin, se vieron a un punto
ella muerta y él difunto
y echaron el resto junto,
por no perder coyuntura.
Para su ventura,
zarabanda y dura.
En esta guerra de amorel
que muere es vençedor,
que revive el amador
por morir a cada hora.
Con la matadora, con la perra mora.
Ein Liebeskampf
Ein Liebeskampf
zwischen einem Galan und einer Dame,
mit ihren Waffen sich legten zu Bette,
davon will ich singen in vollendeter Manier.
Wer nicht der Liebe hold,
möge mir nicht lauschen, selbst wenn ich sing,
denn er würd’ nur den Diskant verstimmen,
den Bass und den Tenor.
Doch wer sich mit der Liebe brüstet,
den wird dies Lied mehr Freude bringen
als Venedigs Schätze
ihm je zu schenken vermögen.
So lasst uns nun beginnen
und erzählen und berichten,
von diesen tapferen Kriegern
wie sie letztendlich sich enthüllten:
wohlgerüstet, wohlgerüstet,
ohne Beistand und Gefolgschaft,
ohne Pauken und Trompeten,
denn in geheimen Schlachten
die Liebenden sich zeigen.
Im Gefecht, im Gefecht,
steht sie mit dem Schild bereit,
und er, mit stumpfem Degen,
versteht, dass um ihr Herz zu finden,
sich mit Geschick ihr nähern muss.
Auf geht’s, Sarabande,
denn die Liebe gebietet es mir.
Voll Vertrauen auf des Schildes Schutz,
fürchtet sie ihn nicht,
denn sie weiß, dass mit ihm
die List stets ihr Begleiter ist.
Zu ihrem Glück,
in diesem Tanz, dem wilden Spiel.
In den Armen sie sich lagen,
dann sie sich ihm ergab,
denn der Schild zerbrach,
so stark war er bewaffnet.
Antón, rot wie Glut,
Ach, Antón mit heißen Wangen.
Der Degen jener Stunde
drang tief
bis in ihr Herz,
und sie, die empfand
den süßen Schmerz,
spricht: »Ach, wie wohl das tut!
Ein wenig mehr, bevor es endet.«
Und blickend auf die Wunde,
die Hand am Degen,
seufzt sie: »Weh mir, welch Schmerz!
Wie kamst du hierher und auf welchem Wege?«
Ach, wohin, wohin,
durch des Grafen Haus!
Die Arme eng umschlungen
liebkosten sie einander wohl hunderttausendmal,
verflochten die Beine,
bis der Augenblick gekommen war:
für die Mörderin, die schwarze Hündin.
Sie, die den Tod zu spüren glaubt,
begann zu klagen:
»Er naht. Kommst du mit?
Komm, mein Leben, ich erwarte dich.
Mutter, ich sterbe,
ruft den Barbier!
Ich sterbe, Mutter,
ruft die Hebamme!«
Er spricht: »Warte, mein Schatz,
denn auch ich will sterben.
Hab’ Mitleid mit dem,
der sich dem Tode weiht.«
Maria, so gütig,
Maria aus der Puebla
Die Dame harrte seiner noch,
und der Galan eilte schnellstens herbei,
und sterbend und seufzend
ihr Wunsch in Erfüllung ging.
Ach, ich taumle,
Mutter, ich sterbe!
Und schließlich in der höchsten Wonne,
sie tot und er gestorben,
gaben sie alles,
den Moment vollends auszukosten.
Zu ihrem Glück,
in diesem Tanz, dem wilden Spiel.
In diesem Krieg der Liebe
ist der, der stirbt, der Sieger,
denn der Liebende zu neuem Leben erwacht,
um jede Stunde aufs Neue zu sterben.
Mit der Mörderin, der schwarzen Hündin.
Luis de Briçeño
Ay amor loco
¡Ay!, amor loco,
Yo soy por vos,
Y vos por otro.
Tus bellos ojos,
Señora mía,
La triste noche
Vuelven en día.
Si tú me quieres
Como te quiero
Serás cadena,
Yo prisionero.
Tus ojos miro,
Dos hombres veo,
Como soy solo,
De çelos muero.
¡Ay!, amor loco,
Rapaz Cupido,
De amor de filis
Ando perdido.
Ten, cual divino,
Misericordia,
Que para glorias
Es mayor gloria.
Dulçe señora
De mi esperança
En gloria vive
Quien os alcança.
Ach, törichte Liebe
Ach, törichte Liebe,
Ich leb für Euch
und Ihr für einen anderen.
Deine schönen Augen,
Teuerste,
machen die traurige Nacht
zum Tag.
Liebtest du mich,
so wie ich dich liebe,
wärst du die Kette
und ich der Gefangene.
In deine Augen blick’ ich
und seh’ zwei Männer.
Und ich steh ganz allein da,
vor Eifersucht vergehend.
Ach, törichte Liebe,
Cupido, du Bengel,
Eurem Liebreiz
bin ich erlegen.
Habt göttliches
Erbarmen,
denn für die Götter
ist dies der größte Ruhm.
Liebste
meines Hoffens,
sich im Himmel wähnt,
wer Eure Gunst gewinnt.
Andalo çaravanda
Andalo, çaravanda,
Quel amor te lo manda.
La çaravanda está presa
De amores de un liçençiado
Y el bellaco enamorado
Mil veces la abraça y besa
Mas la muchacha traviesa
Le da camisas de Holanda.
Andalo, çaravanda,
Quel amor te lo manda
La çaravanda lixera
Dança que es gran maravilla;
Siguela toda la villa
Por de dentro y por de fuera.
De mala rabia ella muera
Que pulidito lo anda.
Andalo, çaravanda,
Quel amor te lo manda
Auf geht’s, Sarabande!
Auf geht’s, Sarabande,
denn die Liebe gebietet es dir.
Die Sarabande ist trunken
vor Liebe für einen Gelehrten.
Und der verliebte Schelm
umarmt und küsst sie wohl tausendmal,
doch die freche Maid
führt ihn nur an der Nase herum.
Auf geht’s, Sarabande,
denn die Liebe gebietet es dir.
Die Sarabande, so beschwingt,
ein Tanz von wundersamer Pracht,
die ganze Stadt folgt ihrem Ruf,
ob drinnen oder draußen.
An ihrer Tollheit soll sie sterben.
Seht nur, wie graziös sie ist!
Auf geht’s, Sarabande,
denn die Liebe gebietet es dir.
Álvaro de los Ríos
Sin color anda la niña
Sin color anda la niña
Después que perdió su amante,
Enemiga de sus ojos
Y olvidada de su talle.
Estrivo
La niña no duerme
De amores, madre;
Dadle sueño, airecillos,
Por que descanse,
Y respondan los ecos
De Manzanares
»Muera la niña,
Pues matar sabe.«
Y entretanto las hojas
Juegan los aires,
Ríense las fuentes,
Cantan las aves
Y la niña sola
Llora sus males.
¡Ay, Dios! ¡Que perlas al aire esparce!
Sin orden suelto el cabello
A la voluntad del aire,
Avariento con el sol,
Antes lo enreda que esparce.
Sus hermosos ojos negros
Llueven perlas orientales,
Que para alguno que imbidia
Cada lágrima es un áspid.
La niña no duerme
De amores, madre …
Blass ist das Mädchen
Blass ist das Mädchen,
seit den Liebsten sie verlor,
die Augen zu Feinden wurden,
vergessen der eigene Leib.
Refrain
Das Mädchen findet keinen Schlaf,
der Liebe wegen, Mutter;
Wiegt sie in den Schlummer, ihr Lüftchen,
dass sie zur Ruhe finde.
Und aus den Fluten
des Manzanares hallt es:
»Sterben soll das Mädchen,
das selbst zu töten weiß.«
Derweil tanzen
die Blätter im Winde,
frohlocken die Quellen,
singen die Vögel.
Doch das einsame Mädchen
beklagt seinen Kummer.
Ach Gott! Welch Perlen zerstreut sie in der Luft!
Ungebändigt fügt ihr Haar
sich dem Spiel der Lüfte,
gierig nach der Sonne,
verknotet sich nur mehr, als sich zu lösen.
Ihre schönen, dunklen Augen
vergießen Perlen aus dem Orient.
Doch wer in Neid sie betrachtet,
dem ist jede Träne Gift.
Das Mädchen findet keinen Schlaf
der Liebe wegen, Mutter …
Paxarillos suaves
Paxarillos suaves
Templad las voces;
Que parecen celos
Y son amores.
Coplas
Dulces paxarillos,
En quien reconocen
Su armonía el cielo,
Su ornato las flores;
Vosotros que cuando
Se ausenta la noche
Alegráis los aires
Y los corazones;
Paxarillos suaves,
Templad las voces,
Que parecen celos
Y son amores.
Mirad que los valles
Y los verdes montes
Que la primavera
Visitó de colores,
Y las dulces fuentes
Que plateadas corren
Por el nuevo canto
Casi os desconocen;
Templad vuestras quejas
Que los aires rompen,
Que parecen celos
Y son amores.
No es bien que los zelos,
Viles traidores,
Vuestro canto alteren,
Vuestra quietud roben;
Si es que dais por ellos
Voces desconformes,
Pierde vuestra fama
Su glorioso nombre;
Túrvanse las almas
De los que las oyen,
Que parecen celos
Y son amores.
Ihr lieben Vögelchen
Ihr lieben Vögelchen
mäßigt euren Gesang,
denn er klingt nach Neid,
obwohl es doch Liebe ist.
Strophen
Ihr schönen Vögelchen,
in euch spiegelt sich
die Harmonie des Himmels,
die Pracht der Blumen wider;
Ihr, die ihr, sobald
die Nacht von dannen zieht,
die Lüfte belebt
und die Herzen erfreut;
Ihr lieben Vögelchen
mäßigt euren Gesang,
denn er klingt nach Neid,
obwohl es doch Liebe ist.
Seht nur die Täler
und die grünen Berge,
die der Frühling
mit Farben überzieht,
sowie die lieblichen Quellen,
die silbrig herabfließen;
Sie erkennen euch kaum wieder,
aufgrund eures veränderten Gesangs.
Mäßigt eure Klagen,
die die Stille zerreißen.
denn sie klingen nach Neid,
obwohl es doch Liebe ist.
Lasset nicht zu, dass der Neid,
der üble Verräter,
euren Gesang verzerrt,
euch eure Ruhe raubt;
Denn wenn er es ist,
der eure Stimmen uneins klingen lässt,
befleckt dies euer Ansehen,
euren glorreichen Namen;
Und die Seelen derer, die euch lauschen,
füllen sich mit Sorge,
denn es klingt nach Neid,
obwohl es doch Liebe ist.
Luis de Briçeño
El cielo me falte
El cielo me falte
Morena mía
Si no veo en tus ojos
La luz del día.
Ay, ay, ay, la luz del día.
Tiene mi morenita
Los ojos negros,
Téngase ella sus ojos
Yo mis dineros.
Ay, ay, ay ... yo mis dineros.
Ojos negros señora
Te ha dado el cielo
Para que traigas luto
De los que has muerto.
Ay, ay, ay ... de los que has muerto.
Ponte aquestos ojos
Niña y dos llaves
Porque matas los hombres
Cuando los abres.
Ay, ay, ay ... cuando los abres.
No me mires ingrata
Pues no me estimas
Que tus ojos me matan
Cuando me miran.
Ay, ay, ay ... cuando me miran.
Der Himmel verdamme mich
Der Himmel verdamme mich,
meine dunkle Schönheit,
wenn ich nicht in deinen Augen
erblick das Licht des Tages.
Ach ja, das Licht des Tages.
Meine kleine, dunkle Schönheit
hat schwarze Augen.
Behalt sie ihre Augen,
ich jedoch behalt mein Geld.
Ach ja, mein Geld.
Schwarze Augen, holde Maid,
gab der Himmel dir,
um zu betrauern die,
die starben unter deinem Blick.
Ach ja, die starben unter deinem Blick.
Diese Augen, Mädlein,
mit zwei Schlüsseln schließ sie zu.
Denn tötest du die Männer,
wenn du sie öffnest.
Ach ja, wenn du sie öffnest.
Schau mich nicht an, Undankbare,
denn du liebst mich nicht.
Deine Blicke töten mich,
wenn du sie auf mich richtest.
Ach ja, wenn du sie auf mich richtest.
Sor Juana Inés de la Cruz
Tumba, tumba, la-lá-la
Estribillo
¡Tumba, tumba, la-lá-la; tumba, la-lé-le;
que donde ya Pilico, escraba no quede!
Coplas
Hoy dici que en las Melcede
estos Parre Mercenaria
hace una fiesa a su paire,
¿qué fiesa?, ¡como su cala!
Eya dici que redimi,
cosa parece encatala,
poro que yo la oblaje vivo,
y las Parre no mi saca.
La otra noche con mi conga
turo sin durmí pensaba,
que no quiele gente plieta,
como eya so gente branca.
Sola saca la pafiole,
pues, Dioso, ¡mila la trampa,
que aunque neglo, gente somo,
aunque nos dici cabaya!
Mas, ¿qué digo, Dioso mío?
Los demoño, que me engaña
pala que ese mulmulando
a esa Redentola santa.
El Santo me lo perrone,
que so una malo habíala,
que aunque padezca la cuepo,
en ese libia las alma.
¡Tumba, tumba, la-lá-la, tumba, la-lé-le,
que donde ya Pilico, escraba no quede!
—Lelelé, lalalá.
Tumba, tumba, la-lá-la
Refrain
Tumba, tumba, la-lá-la; tumba, la-lé-le;
Dort, wo Pilico auftaucht, bleibt niemand ein Sklave!
Strophen
Heute feiern in las Mercedes
die Padres des Mercedarier-Ordens
ein Fest zu Ehren ihres Gründers.
Ein Fest? Welch Hohn!
Sie sagen, sie kaufen uns frei,
doch das klingt wie ein Märchen,
denn alles, was ich tue, ist arbeiten,
und die Padres kümmern sich nicht um mich.
Gestern Nacht neben meiner Frau
konnte ich nicht schlafen und dachte,
dass sie für die Schwarzen nicht so viel tun
wie für die Weißen.
Sie holen nur die Spanier hier weg,
aber, Himmel, vergesst nicht,
dass wir, obwohl schwarz, Menschen sind,
auch wenn sie uns Tiere nennen!
Doch Herrje, was red’ ich?
Der Teufel verwirrt mich,
damit ich Groll hege
gegen diesen heiligen Erlöser.
Der Heilige möge mir, der
ich nur ein Lästerer bin, vergeben.
Denn auch wenn der Körper sich quält,
ist die Seele frei.
Tumba, tumba, la-lá-la, tumba, la-lé-le,
Dort, wo Pilico auftaucht, bleibt niemand ein Sklave!
– Lelelé, lalalá.
Filipe da Madre de Deus
Antoniya, Flaciquiya, Gasipá
Antoniya, Flaciquiya, Gasipá.
– ¿Qué quelé? –¿Qué lecí? –¿Qué llamá?
– Que no sé qué me ha lalo
esa noche de Navilá.
–¿Qué sentimo, qué tenemo, qué quejamo?
– Mucho me duele la cabezá.
Turu esamo desmayala
y la visa candilala
y muy espeso cupimo,
pulque un tlaguillu de vino
la negla pulá aleglá.
Mucho me duele la cabezá.
– ¡Ay, Jesú, cómo sa peldida!
¡Ay, Jesú, y qué mala que sa!
– Mucho me duele la cabezá.
– Válgame, Nosa Siola,
con eso salimo ahola,
cuando elas tú la neglillla
de la mayol bizalía,
a que turo lo blanco
vení a escuchá.
–¡Anda, mandinga! – ¡Vosotla!
– Anda, bellaca! – ¡Vosotla!
– ¡Pela bolacha! – ¡Vosotla!
– ¡Deshonra de neglo! – ¡Vosotlá selá!
– Que yo so – ¿Qué? – una siola – Jijí –
malquesa de Sanguanguá – Jajá –
y muy hunrala. – Jijí, jajá –
Y vosotla una perra bellaca
y ahola lo velá.
– ¡Ah, de turu lo negla! ¡Hola, hola!
– ¿Pala qué llamá?
– Para que vamo a Belén – Lelé –
a ve lo Niño Manué – Lelé –
que se ha naciro en la paja. – Lalá –
Lo neglo se ha de hacé raja – Lalá –
bailando, cantando,
tucando a lindo compá.
Mucho me duele la cabezá.
– Bolachita vene, bolachita va,
bolachita canta, bolachita sa.
– Mucho me pesa la cabezá.
– Bolachita, bolachita sa.
Coplas
– Al pultal hemo llegalo,
mila a lo Niño llolá
en lo blazo de Malía,
pulque la negla lo llegue a miyá.
– Ya le milo y cómo ezamo,
si caelá o no caelá,
me palice que a lo Niño
turo pulcrisa se le va en tembrá.
Mucho me duele la cabezá.
Bolachita vene, bolachita va,
bolachita canta, bolachita sa,
pulque mucho le pesa la cabezá.
Lelelé, lalalá,
bolachí, bolachita sa.
– Mila la mula y lo bueye
que acompañándole esá,
lo bueye con mucho aliento,
y la mula a la paja se va.
– Mana, si lo bueye alienta
y la mula en comel da,
yo a la salú de lo Niño
gol, gol, gol, otlo tlago he de echá.
Mucho me duele la cabezá.
– Lelelé …
– Mila, ángeles y pastoles
que le vienen a adolal
y a colos cantando licen
que en lo Niño ha llovido el maná.
– Si el maná llueve o no llueve
yo no pretendo agualá,
de lo vino solamente,
ya que lo puedo le bota acolá.
Mucho me duele la cabezá.
– Lelelé …
– No habla cosa de plovecho
y la razón te faltá,
que la Fe pala una negla
montone de humo zorrilla lo va.
– Ileme poquito a poco,
cala aquí, cala acuyá,
y pues que Dioso ha nacilo,
bien puedo alegle bebé y roncá.
Mucho me duele la cabezá.
– Lelelé …
– Oye, mila a lo Tre Reye
cual vienen a adolal,
y entre ellas viene també
nuestro plimo, lo Re Gacipá.
– Ya lo ves de camino,
¿y qué tlaen pala blindá?
Mucha bota y una estlella.
¡Qué relámpago a la visa, milá!
Mucho me duele la cabezá.
– Lelelé …
Antonio, Francisco, Gaspar
Antonio, Francisco, Gaspar.
– Was wollt ihr? – Was gibt es? – Was ruft ihr?
– Ich weiß nicht, was mit mir los ist
an diesem Heiligabend.
– Was ist passiert, was hast du, warum geht es dir nicht
[gut?
– Mein Kopf tut so weh.
Mir ist ganz schwindlig,
der Blick ist vernebelt
und der Speichel zäh,
denn ein Gläschen Wein,
macht einen Schwarzen heiter.
Mein Kopf tut so weh.
– Jesus, wie verloren er ist!
Herrje, wie schlecht es ihm geht!
– Mein Kopf tut so weh.
– Du meine Güte!
Seht ihn euch an,
warst du doch ein stattlicher Schwarzer
edel und mutig,
dem zu lauschen alle
Weißen gekommen sind.
– Mandinka! – Ihr!
– Gauner! – Ihr!
– Trunkenbold! – Ihr!
– Schande für alle Schwarzen! – Ihr seid das!
– Ich bin – Was? – Ein Edelmann – Hi, hi –
Der Marquis des Sanguanguá – Ha, ha –
und äußerst ehrenwert. – Hi, hi, – ha, ha –.
Und ihr seid die reinsten Schurken,
das werden jetzt alle sehen.
– He, all ihr Schwarzen. – Hallo, hört her!
– Warum rufst du?
– Wir wollen nach Betlehem gehen, – le, lé
um das Kind Emanuel zu sehen, – le, lé
das auf Stroh geboren. – La, lá
All ihr Schwarzen, strengt euch jetzt an. – La, lá.
singt, spielt,
und tanzt schön im Takt.
Mein Kopf tut so weh.
– Betrunken schwankt er hin und her,
betrunken singt er, ja betrunken ist er.
– Mein Kopf tut so weh.
– Betrunken, betrunken ist er.
Strophen
– Nach Betlehem sind wir gekommen,
seht nur, wie das Kindlein
in Marias Armen weint,
weil die Schwarzen es in den Schlaf wiegen wollen.
– Wir sehen es an. Ach, in welchem Zustand wir sind!
Können wir uns auf den Beinen halten oder nicht?
Und das Kind,
wie schön es ist und wie es zittert.
Mein Kopf tut so weh.
Betrunken schwankt er hin und her,
betrunken singt er, ja betrunken ist er
und der Kopf tut ihm so weh.
Le, le, lé, la, la, lá,
Beschwipst ist er, beschwipst
.
– Sieh den Esel und den Ochsen,
die bei der Krippe stehen.
Der Ochse schnauft
und der Esel frisst Stroh.
– Wenn der Ochse schnauft
und der Esel frisst,
trinke ich – gluck, gluck, gluck –,
auf das Wohl des Kindes noch einen Schluck.
Mein Kopf tut so weh.
– Le, le, lé ...
– Sieh die Engel und Hirten,
die gekommen sind, um ihm zu huldigen,
und die im Chor singen,
dass das Kind gesegnet sei.
– Ganz gleich, ob der Himmel gnädig ist oder nicht,
ich werde nicht warten,
ich kümmere mich nur um den Wein,
den ich aus der Flasche trinken kann.
Mein Kopf tut so weh.
– Le, le, lé ...
– Was ihr sagt, ergibt keinen Sinn
und entbehrt jeder Vernunft,
denn einem Schwarzen beschert der Glaube
nur Nebel und Rausch.
– Ich mache mich nun auf den Weg,
ziehe hierhin, ziehe dorthin,
und da Gott das Licht der Welt erblickt hat,
kann ich unbesorgt trinken und schlafen.
Mein Kopf tut so weh.
– Le, le, lé ...
– Und sieh nur die drei Könige,
die kommen, um das Kind zu ehren,
und unter ihnen auch
unser Vetter, König Gaspar.
– Schau, da kommen sie.
Und welche Geschenke bringen sie mit?
Jede Menge Wein und einen Stern,
der hell die Augen blendet.
Mein Kopf tut so weh.
– Le, le, lé ...
Luis de Briçeño
Todos se burlan de mí
Todos se burlan de mí,
Y yo me burlo de todos,
Porque si me llaman asno
Ellos son necios y tontos. Ay, ay, ay.
Si pasan conmigo el tiempo
Estimándome mogrollo,
Yo paso el tiempo con ellos
Como verdaderos locos. Ay ...
Si tomo yo gran trabaxo,
En cantar letras y tonos,
Ellos me los pagan bien
En cardeescudos y en oro. Ay ...
Si ellos comen sus gallinas,
Yo como gallina y pollos,
Y después por el pagar
Ellos se lo pagan todo. Ay ...
Nadie me juzgue mi vida,
Si soy cristiano o soy moro,
Que no es justo que un borracho
Llame a los otros ybroños? Ay ...
Ya no quiero cantar más
Sobre el sujeto que tomo,
Que si se burlan de mí,
Yo me burlaré de todos, Ay ...
Alle spotten über mich
Alle spotten über mich,
und ich verspott’ auch sie.
Denn nennen sie mich Esel,
so sind sie töricht und dumm. Ay, ay, ay.
Verbringen sie ihre Zeit mit mir
und nennen mich Schmarotzer,
so weile ich unter ihnen gern,
den wahren, echten Narren. Ay ...
Geb’ ich mein Bestes her
mit Sang und Klang,
bezahlen sie mich reich dafür
mit Gold und edlen Münzen. Ay ...
Verschmausen sie den Hühnerbraten,
so gönn auch ich mir nur das Beste.
Und was es auch kosten mag,
die Zech bezahlen sie. Ay ...
Kein Mensch hat Recht, mein Tun zu richten,
ob ich nun Christ oder Maure bin,
denn wie vermag ein trunkener Tor,
zu schelten die Hand, die hält den Becher? Ay ...
Ich will nicht länger singen,
von dem was ich ersann.
Denn verspotten sie mich,
so spott’ ich über sie. Ay ...
La gran chacona
Vida vida, vida bona,
Vida bamonos a chacona
Vida, vida vidita, vida
Vida bamonos a Castilla.
Es chacona un son gustoso
De consonancias perfectas
Que en oyéndole tañer
Todos mis hueços retoçan.
No hay fraile tan recoxido
Ni monja tan relixiosa
Que en oyendo aqueste son
No dexen sus santas oras.
Quentanse de un relixioso
Que estando cantando nona
En el coro con los frailes
Acaso vida bona.
Los frailes quando han oydo
Esta voz tan sonorosa
Arriman todos los mantos
Haçiendo mil cabriolas.
Die großartige Chaconne
Auf das Leben, auf das süße Leben,
lasst uns die Chaconne tanzen.
Auf das Leben, das süße Leben.
Lasst uns nach Kastilien gehen.
Welch herrliche Melodie ist die Chaconne,
deren liebreizender Klang,
sobald ich ihn höre,
meine Glieder zum Zappeln bringt.
Es gibt keinen Mönch, der so andächtig
und keine Nonne, die so fromm wäre,
dass sie nicht beim Klang dieser Melodie
das Beten sein ließen.
Es heißt, dass ein Mönch
beim Stundengebet
mit seinen Brüdern,
zufällig sprach »ach süßes Leben«.
Und die Mönche,
beim Klang seiner sonoren Stimme,
rafften ihre Roben
um tanzend umherzuspringen.
Übersetzung
Barbara Maya-Zieger