Julian Kadrnoschka

ELISABETH GÜNER

Julian Kadrnoschka

Julian Kadrnoschka, geboren 1996, lebt und arbeitet in und um Wien. Seit 2021 studiert er als Teil der Klasse für Zeichnung und Druckgrafik an der Universität für angewandte Kunst Wien.

  • Die Gärtner

    Die Gärtner 2025, 29,7 x 42 Hochdruck auf Leipzig 180g, 4 Farben

    Zwischen Feigenblättern, Orangen und deren Früchten, legen zwei Gärtner eine Pause ein. Ein Moment der Ruhe in der Arbeit, im Schatten der Pflanzen. Die Gärtner entspannen sich, ungesehen von den neugierigen Blicken der meisten. Sie sind teils verdeckt, wer die Rolle des Zusehers einnimmt, bleibt ungewiss. Das Fliesenmuster des Bodens, auf dem der Tisch steht, schafft Raum und zieht hinein. Durch die Aufstellung der Figuren und Objekte in dem Druck wird der Blick in einem Bogen zwischen den beiden hindurch und nach hinten gelenkt. Dort passiert er zwei monumentale Säulen, die den Weg zwischen Feigen Richtung Himmel säumen. Pflanzen wachsen besser in Gesellschaft.

    JULIAN KADRNOSCHKA

  • Ups, wieder 6

    Ups, wieder 6 2025, 28 x 40, Hochdruck auf Japanpapier, 3 Farben

    Ein Tisch am Balkon.
    Ein Spielbrett, ein Würfel.
    Es wird nicht gedacht, sondern geworfen. Nicht geplant, sondern gehofft.
    Der Würfel wird beschworen, als würde er zuhören.
    Nach dem letzten Wurf zwinkern frech und flink 6 Augen nach oben.
    Da darf man nochmal.
    „Ups, wieder 6“ ist eine Erinnerung ans Glück haben.
    An das unverdiente Weiterziehen. Keine Strategie, kein Können, die einzige Notwendigkeit -
    ein guter Wurf.
    Die Freude, die an Boshaftigkeit grenzt, aber nie bösartig wird.
    Ein leicht schadenfrohes Lächeln, das man sich nicht verkneifen kann.

    JULIAN KADRNOSCHKA

  • It sparks joy to be a maximalist

    It sparks joy to be a maximalist 2025, 29,7 x 42, Siebdruck auf Jupp 300, 4 Farben

    Ein Raum im Zustand des Wartens. Aber auf wen und wann? Es ist ein Atelier, ein Lager, eine Zwischenwelt - angefüllt mit Bildern, Skulpturen, Stofftieren, die wie stille Beobachter wirken. Nichts ist aktiv, aber alles hier ist wichtig. Über der Szene liegt die Atmosphäre eines tiefen Schlafs – nicht eines abrupten Stillstands, sondern eines ausgedehnten Dösens, wie in der Mitte der Sommerferien. Das Licht ist fahl, später Nachmittag. Die Objekte schlafen nicht erst seit gestern. Ihr Schlummer ist vertraut,
    vielleicht sogar gewollt. In dieser Ruhe liegt kein Verfall, sondern Innehalten. Hier ist keine Werkstatt und kein Museum. Es ist ein Ort der Zeitlosigkeit, in dem bewahrt wird was keinen Namen braucht oder hat.

    JULIAN KADRNOSCHKA

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