Ö1 gehört gehört

Johanna Herbst

Ich mag es, in der Früh das Morgenjournal zu hören, zum Beispiel beim Zähneputzen oder Frühstücken. Mein Freund ist Münchner und wird in der Früh immer mit Ö1 zwangsbeschallt. Nachdem österreichisch die dominierende Kultur in unserem Haushalt, ist, kommen wir da gut zusammen. Da habe ich mich durchgesetzt. Aber er sieht das recht locker.

Bemerkenswert gut finde ich Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz. Da geht es gar nicht nur um die interessanten Persönlichkeiten, die bei ihr zu Gast sind, sondern vor allem um ihre Gesprächsführung. Zum Einen ist sie immer sehr gut vorbereitet und zum Anderen begegnen sie sich auf Augenhöhe. Das trifft auch auf fast alle Sendungen in Ö1 zu. Ich finde aber, es gibt einen gewissen Generationenunterschied bei den Moderationen. Beim Morgenjournal bin ich, ehrlich gesagt, von zwei jüngeren Redakteurinnen öfter mal enttäuscht. Mich stört der betont jung klingen wollende Satzbau und der spaßbefreite Umgang zum Beispiel mit Fehlern. Da ist es für mich manchmal ein bisschen schmerzhaft zuzuhören. An der älteren Generation von Moderatorinnen und Moderatoren gefällt mir, dass sie sich erlauben, auch mal etwas spitzfindig zu kommentieren - ohne sich selbst zu wichtig zu nehmen und sich profilieren zu wollen. Es ist schwierig, hier immer das richtige Maß zu finden. Aber die schaffen das souverän.

Johanna Herbst

LUKAS BECK

Die sprachliche Färbung bei Ö1 ist mir sehr wichtig. Patriotisch bin ich erst im Ausland geworden. Als ich noch in Österreich gelebt habe, war mir das gar nicht so bewusst.

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Lukas Beck

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