Leonhard Skorupa

Leonhard Skorupa - THERESA PEWAL

Ö1 Jazznacht

Salzburger Jazzfestspiele

Saxofonist Leonhard Skorupa eröffnet das Jazzfestival Saalfelden 2025

Es ist eines der begehrtesten Engagements des österreichischen Jazz. Eine Auszeichnung und ein Schritt ins internationale Rampenlicht. Die Eröffnung des Hauptprogramms auf der Bühne des Congress Saalfelden, im Rahmen der ebenda seit 1978 stattfindenden Salzburger Jazzfestspiele - sie obliegt üblicherweise einer vielversprechenden, jungen Zentralfigur der österreichischen Improvisationsmusikszene.

2024 war dies die Klarinettistin und Komponistin Mona Matbou Riahi. Ein Jahr zuvor kam der längst ebenfalls international tätige Schlagzeuger Lukas König in den Genuss des Kompositionsauftrags des Jazzfestivals Saalfelden, 2022 der Saxofonist Fabian Rucker. Und nicht wenigen ist die Eröffnung des Jahres 2016 in besonderer Erinnerung geblieben, als der Bassist Lukas Kranzelbinder in Saalfelden die Premiere seines Septetts Shake Stew feierte, das sich seither zu einem der international erfolgreichsten österreichischen Jazz-Acts entwickelt hat.

Farbenreich, gewitzt, schmissig

Heuer wird Leonhard Skorupa im Congress Saalfelden das von Mario Steidl kuratierte Traditionsfestival eröffnen. Dass die Wahl auf den 37-jährigen Wiener Klarinettisten und Saxofonisten fiel, kommt nicht wirklich überraschend: Skorupa hat in den vergangenen Jahren in einer Vielzahl an Bandprojekten als exzellenter Instrumentalist wie auch als origineller Komponist mit breitem Stilhorizont auf sich aufmerksam gemacht.

Da ist der farbenreiche, gewitzte Kammerjazz des (Bass-)Klarinettenquartetts Woody Black 4, die rhythmisch vertrackte Virtuosität des Trios Znap, der schmissige, Punk- und Prog-Rock befeuerte Sound des Sketchbook Quartet, in die auch gern vielsagende O-Töne eines US-amerikanischen Präsidenten eingeflochten werden. Da ist die polystilistische Vielfalt des Sketchbook Orchestra mit Zitaten zwischen A Tribe Called Quest und Franz Schubert.

Prominent begleitet

Als Skorupas jüngste Veröffentlichungen sind einerseits das Debüt des international besetzten Quispel Quintet zu nennen, in dem er seinen einstigen Lehrer am Konservatorium im niederländischen Groningen herausstellt, den US-Saxofonisten und -Klarinettisten Michael Moore. Andererseits der 2024 (übrigens in der Edition Ö1 - Jazz Contemporary) erschienene Erstling "Baumläufer" seines Leonhard Skorupa Ensemble, in dem er Wien in Gestalt von Anleihen bei Wienerlied, Schönberg und - erneut - Schubert mit der Welt kurzschließt. Und Gert Jonke in wunderbar launig-poetischen Texten, denen Maria Hofstätter ihre Stimme leiht, über "Wiener Jugendstilpissoirs" und "Hernalser Kartoffelsalat" philosophieren lässt.

Dieser so facettenreiche Musiker wird also heuer am 22. August mit der Premiere seines Projekts Sonic Feast in Saalfelden die Ohren spitzen lassen: Die Berliner Altsaxofonistin Silke Eberhard, die estnische Pianistin Kirke Karja sowie das Kölner Bass-Schlagzeug-Gespann Robert Landfermann/Leif Berger sind seine prominenten Gefährt:innen.

Pat Thomas

Pat Thomas

HARALD KRICHEL/CC BY-SA 3.0

Weitere Live-Übertragungen

In der "Ö1 Jazznacht" am 23. August, die live aus Saalfelden kommt, werden Ausschnitte daraus zu hören sein - und Leonhard Skorupa wird im Interview über das Premierenerlebnis berichten. Zudem werden die Konzerte von Pat Thomas’ Quartett (Ahmed) und der Band von Saxofonist Tomoki Sanders, Pharoah Sanders’ Sohn, live übertragen. Alle anderen Performances auf der Hauptbühne des Jazzfestivals Saalfelden werden wie gehabt aufgenommen und in den folgenden Monaten in "On stage" bzw. in der "Ö1 Jazznacht" gesendet.

Tomoki Sanders

Tomoki Sanders - ERIK BARDIN

Gestaltung