Theiß, Elemir, Okanj Bara

ORF/SONJA BETTEL

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Die Theiß: Zwischen Röszke und der Donaumündung

965 Kilometer lang ist die Theiß von der Quelle bis zur Donaumündung. 597 Kilometer davon durchfließt sie Ungarn. Und wo Ungarn ist, ist der rote Paprika nicht weit, auf den Feldern und in den Speisen ist er allgegenwärtig. In Röszke widmet ihm Familie Molnár sogar ein eigenes kleines Museum.

Bekannt wurde Röszke allerdings nicht für den Paprika, sondern für scharfe Maßnahmen gegen die Fluchtbewegung im Herbst 2015. Weil auf der "Balkanroute" täglich mehrere tausend Flüchtlinge vom serbischen Horgoš nach Röszke in die EU wollten, ließ die Orban-Regierung dort einen Grenzzaun bauen. Die Flüchtlinge strandeten unversorgt, es herrschten chaotische Zustände. Die Städte Becej und Novi Becej, in der serbischen Backa am linken und rechten Ufer der Theiß gelegen, sind ein Symbol für die wechselvolle Geschichte der Region. Die Römer, die Daker, der serbische Despot Durad Brankovic, die Osmanen und die Habsburger herrschten hier. Was heute die Republik Serbien ist, war früher das Ungarische Königreich, das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, danach Jugoslawien. Auf den Gemeindegebieten von Novi Becej und Zrenjanin liegt das Naturschutzgebiet Okanj Bara. Die Sumpf- und Salzwiesen sind ein international bedeutendes Vogelschutzgebiet und beherbergen national und international geschützte Pflanzenarten.

Ute Maurnböck-Mosser, Sonja Bettel

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