ORF/JOSEPH SCHIMMER
Zwölf Stunden Programm ondemand
Das war die Ö1 Kulturinsel am Donauinselfest
Zum 28. Mal war Ö1 heuer zu Gast beim Wiener Donauinselfest. Nach zwei Jahren Pandemie-bedingter Einschränkungen ließ der Kultursender von 24. bis 26. Juni wieder seine eigene Kulturinsel auf dem Festival-Gelände zwischen der Wiener Brigittenauerbrücke und der Reichsbrücke entstehen.
27. Juni 2022, 07:14
An drei Abenden wurden ausgewählte Spezialitäten aus Satire, gehobener Unterhaltung, Austro-Pop, Wienerliedern, Indie-Swing, Soul und Weltmusik geboten. Alle drei Tage wurden live in Ö1 übertragen und standen danach eine Woche lang ondemand zur Verfügung.
Helmut Graf
Zur Eröffnung der Ö1 Bühne kam am Freitagabend die bayerische Kabarettistin Luise Kinseher nach Wien, die Ende Mai mit dem internationalen Radiokabarettpreis Salzburger Stier ausgezeichnet wurde. Als "Mama Bavaria" arbeitete sie auf der Bühne humorvoll die großen Fragen Menschheit ab.
"Ohne schlechtes Gewissen am Leben zu sein, das ist total 20. Jahrhundert", sagt Thomas Maurer. In seinem aktuellen Solo gab er den Zeitgenossen aus Leidenschaft, den Mittfünfziger, der sich deutlich anstrengen muss, um mit der geltenden political correctness und dem damit assoziierten Vokabular Schritt halten zu können.
Für modernen Indie-Swing aus Wien sorgte am Freitagabend das Quartett Marina and The Kats, die auch schon mehrfach in der Ö1 Radiosession zu Gast waren. Gefühlvollen Soul bot im Anschluss die österreichische Sängerin und Komponistin Lylit alias Eva Klampfer.
Die Insel auf der Insel
Das Donauinselfest ist Sonntagabend bei hochsommerlichen Temperaturen zu Ende gegangen. In einer Aussendung war von "mehr als 2,5 Millionen Besuchen" die Rede. Musikalsich spannte sich der Bogen von Johnny Logan bis Jan Delay.
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Helmut Graf
"Glückskatze" übertitelt Martin Puntigam sein großes, neues Soloprogramm zum 30-jährigen Bühnenjubiläum und zum 50. Geburtstag - oder anders gesagt: zu 80 Jahre Puntigam. Eigentlich wollte es der Sir des gehobenen Entertainments nach all den Jahren noch einmal krachen lassen. Gemeinsam mit dem Publikum seine größten Erfolge Revue passieren lassen. Und gut gelaunt in die Zukunft schauen. Die schaut aber nicht rosig aus. Ausgerechnet jetzt.
"Dahaam ist alles privat. Und doch immer hochpolitisch" sagt Christof Spörk, der sein neues Programm diesem Mikrokosmos gewidmet hat. Zuhause findet man vieles von dem, was uns als Menschheit bewegt, in kleinster Dosis vor. Davon berichtete Spörk in einer musikalisch-satirische Bestandaufnahme. Und damit „Dahaam“ nicht zu österreichisch würde, ließ er sich erstmals vom passionierten Schlagzeuger und schlagfertigen Bassisten Alberto Lovison begleiten. Der ist übrigens in Italien dahaam.
Eine kreative Mischung aus Rock, Jazz und Gipsy bot der aus Albanien stammende Orges Toçe mit seiner Band Orges & The Ockus-Rockus Band.
"Ich will eine heile Welt, die eine Weile hält" ist ein Schüttelreim aus dem Fundus von Gunkl. Ganz in diesem Sinn lud er gemeinsam mit Manuel Rubey, Clara Luzia und Gerald Votava am Samstagabend zu einem furiosen Konzert der All-Star-Band Familie Lässig.
ORF/JOSEPH SCHIMMER
Gemeinsam mit der Schauspielerin Ursula Strauss hat sich Ernst Molden in Geschichten und Figuren dem Thema "Wüdnis" angenommen. Daraus ist ein Liederzyklus entstanden; eine musikalische Reise, die zu den entlegensten Regionen der Seele führt - auch auf der Donauinsel.
"Alles Gute", das Geburtstagsprogramm von Erwin Steinhauer zu seinem 70er, besteht aus persönlichen Geschichten und Liedern, die der Kabarettist in den vergangenen 40 Jahren auf die Bühne gebracht hat. Gemeinsam mit seinen Lieben, den Musikern Peter Rosmanith, Georg Graf, Arnulf Lindner und Joe Pinkl, interpretierte er Klassiker, wie Bodenlurch oder Huberbauer in frischem musikalischen Gewand.
Mit einer Tribute-Show an den Austropop sorgte die Schauspielerin und Sängerin Katharina Straßer am Sonntagabend gleich zu Beginn für einen fulminanten Auftakt auf der Ö1 Bühne. Titel des Programms: Keine Angst.