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NIEMAND
Autor
Ödön von Horváth (Ungarn)
Vorlage
gleichnamiges Theaterstück
Regie
Annette Kurth
Musik
Tilman Kanitz
Bearbeitung
Helmut Peschina
Produktion
WDR / ORF , 2017 (Neuproduktion)
Assistenz
Jasmin Schäffler
Schnitt
Jonas Bergler
Ton
Jonas Bergler
Mit
Devid Striesow (Lehmann)
Inga Busch (Gilda)
Lisa Hrdina (Ursula)
Samuel Weiss (Kaspar)
Martin Engler (Wladimir)
Ingo Hülsmann (Glaser)
Barbara Philipp (Kellnerin)
Andreas Pietschmann (Klein)
Friedhelm Ptok (Schreiner)
Michael Rotschopf (Maler)
Udo Schenk (Detektiv)
Alexander Hauff (Detektiv)
Gerd Wameling (Stutzer)
Inhalt
"Niemand" von Ödön von Horvath, ein Stück, das Horvath mit 23 Jahren geschrieben hat und das mehr als 90 Jahre verschollen war. Mitte der neunziger Jahre tauchte das unscheinbare Typoskript bei einem Auktionshaus in Deutschland auf, der Bibliothek der Stadt Wien, der Wienbibliothek, gelang es im März 2015 bei einer Auktion das Manuskript, das sich bis dato in Privatbesitz befand, zu erwerben. Vor einem halben Jahr fand die Uraufführung des Stücks in Wien im Theater in der Josefstadt statt (das Stück ist im Theater in der Josefstadt und am Landestheater Linz zu erleben).
Ödön von Horváth schrieb es 1924 im Alter von 23 Jahren. Der Titel des Stücks: "Niemand" – eine – wie es im Untertitel heißt - "Tragödie in sieben Bildern". Es ist ein sozialkritisches, expressionistisches Stück, das der junge Horvath geschrieben hat. Der Titel bezieht sich auf Gott - dessen Abwesenheit oder Gleichgültigkeit dem Leben der Menschen gegenüber wird von den Figuren des Stücks immer wieder beklagt. In "Niemand" finden wir einen für Horvath typischen Topos: Menschen, die aufgrund einer Wirtschaftskrise verarmen und moralisch verkommen. Und Horvath zeigt - wie z.B. später auch in den "Geschichten aus dem Wiener Wald", dass Frauen doppelt getroffen werden, von den wirtschaftlichen Verhältnissen und den patriarchalen.
Horvaths Geschichte spielt im Hause des Pfandleihers Fürchtegott Lehmann. Lehmann, der Wucherer und Vermieter, ist seit seiner Jugend behindert – seine Beine tragen ihn nicht. Tyrannisch herrscht er über seine Mieter: über den Wirt, den armen Musiker Klein, die Mädchen Ursula und Gilda, und über Wladimir, den Zuhälter. Alle sind sie Getriebene, in ihr Schicksal Geworfene. Der junge Horváth zeichnet eine Gesellschaft ohne Zutrauen in die Zukunft und er erzählt auch eine Kriminalgeschichte, in der einer allgegenwärtig ist und doch nie auftritt: Niemand.
Sendedaten
14. Jänner 2017 (NP, ca. 52:54 min )
2. Juni 2018 (WH, 52:54 min )
mehr dazu im Ö1 Programm
15. Oktober 2022 (WH, 52:54 min )
mehr dazu im Ö1 Programm
Trailer
Niemand,