"Die Doppelgänger" Roman von Leander Fischer
Leander Fischer, geb. 1992 in Vöcklabruck
Die Urlausbzeit ist wie geschaffen für eine Lektüre des jüngsten Romans von Leander Fischer „Die Doppelgänger“. Der Roman ist im März 2023 im Wallstein Verlag erschienen.
„Wenn der Frühsommer mit wildem Föhn über die Berge, Hügel, Täler, Flüsse und Wälder herabfällt, den Menschen Kopfschmerzen beschert, das Tierblut in Wallung versetzt und Bäume beutelt, regnet es Zecken. Sie fallen von Büschen und Sträuchern und Stauden, von Kronen, Ästen und Zweigen, auf Rehrücken, Hundeköpfe und Eichhörnchenschweifen, setzen sich fest in Frettchenfellen, landen auf halbwilden Katzen, krabbeln Blutbahnen entlang unter Kinderwagen."
weiterlesen5. Juli 2023
Ahrer oder der erkämpfte Traum
Maria Maller
Ein mitreißender Roman für bewusste und selbstbestimmte LeserInnen. Aus einer Zeit geschrieben, in der Arbeiter unterdrückt wurden, die Neonazis in Österreich Aufwind bekamen und hingerichtet wurde, wer unbequem. Autor: Luis Stabauer, Hollitzer Verlag
Luis Stabauers Roman verknüpft die Geschichte der Arbeiterbewegung in zwei so konträren Ländern wie Österreich und Uruguay, erzählt von der Emanzipation einer Frau und von der politischen Karriere eines Mannes, der an eine demokratische Gesellschaft glaubt.
weiterlesen24. März 2023
Aktivismus heißt Verbindung von Sherri Mitchell
Aktivismus heißt Verbindung von Sherri Mitchell
Die Autorin thematisiert aus postkolonialer Perspektive und aus der Tradition von Indigenem Aktivismus: Wie bedingen sich Klimakatastrophe und die zunehmenden Konflikte zwischen Menschen gegenseitig?
Sherri Mitchell eröffnet mit ihrem visionären, analytischen und bewegenden Buch ganz neue Argumentationen für ein westlich sozialisiertes Publikum, die die Logiken von Schuld und Richtig/Falsch verlassen. Das Buch ist in einer klaren Sprache geschrieben: intensiv, konkret und bewegend. Es ermuntert zu einem politischen Aktivismus, der Gewaltspiralen verlässt, indem Menschen sich neu verbinden mit allem Lebendigen – mit sich selbst und den eigenen Ängsten, mit anderen und dem umfassenden Schmerz durch die koloniale und neokoloniale Geschichte.
weiterlesen15. März 2023
Albert Camus: Hochzeit des Lichts
Maria Wölflingseder
Am 7. Nov. jährt sich der Geburtstag von Albert Camus zum 110. Mal - dieses im besten Sinn des Wortes eigensinnigen Denkers. „So leite ich vom Absurden drei Schlussfolgerungen ab: meine Auflehnung, meine Freiheit und meine Leidenschaft.“
Woraus zog er seine Unbekümmertheit und seine Kraft, sich von niemandem vereinnahmen zu lassen und Ideen zu entwickeln, die ihrer Zeit weit voraus waren? Darüber schrieb er vor allem in seinen lyrischen Essays in „Hochzeit des Lichts“ (1938) und „Heimkehr nach Tipasa“ (1954). Hymnen auf die Sonne, das Licht, den Wind, das Meer: „Alles hier lässt mich gelten, wie ich bin; ich gebe nichts von mir auf und brauche keine Maske.“ Seine algerische Herkunft, die Lebenswelt Nordafrikas haben Camus in vielfacher Weise stark geprägt. "Das Elend hinderte mich zu glauben, dass alles unter der Sonne und in der Geschichte gut sei; die Sonne lehrte mich, dass die Geschichte nicht alles ist.“
weiterlesen7. November 2023
Alena Baich: "Reibungsverluste" von Mascha Dabić
Alena Baich
Reibungsverluste, Mascha Dabić, 2022. Edition Atelier: Wien
weiterlesen28. März 2023
Auf krummen und geraden Wegen
Dietmar Koschier
Die Lebenswege der Menschen sind so unterschiedlich wie die Streifen von Zebras. Was sie eint, ist das Streben und Suchen - wonach eigentlich? Manche folgen Wasserpredigern, manche fallen auf Weintrinker herein. Die Unterscheidung führt zu Weisheit, Weisheit zu Lebensfreude. Vom Suchen und Finden eines Quäntchen Glücks handelt diese autobiographische Fiktion. (Aus dem Klappentext)
weiterlesen14. August 2023
Blumen für Algernon
mArtin Nürnberger
Möchten.Sie.ein.Buch.lesen.das.wirklich.anders.ist.als.alle.anderen.Bücher.? Odeeer köneeen Siesich vorsteehlenn, das Endä einesSatzes gar nicht erwarten zu können, der sich so wie dieser liest? Das Buch »Blumen für Algernon« von Daniel Keyes ist intelligent, witzig und sehr einfühlsam geschrieben. Gut, das wird ja von vielen Büchern behauptet, aber ich behaupte hier: Dieses Buch hat eindeutig das Potential, nach meinem auch zu Ihrem neuen Lieblingsbuch zu werden!
weiterlesen19. April 2023
Carmen zum Leben bestimmt
Carmen zum Leben bestimmt von Ina Klein erschienen im Karina Verlag
Dieses Buch von Ina Klein beschreibt wie ein Mädchen aus eine angesehenen Familie eine schlimme Kindheit aushalten muss. So manche Hinweise wurden gegeben bis endlich eine Lehrerin den Mut hatte gegen alle Widerstände Hilfe zu geben.
Carmen ist gerade einmal fünf Jahre alt, als ihr großer Bruder beginnt, sie an Stellen zu berühren, die tabu sind. Das Mädchen versteht noch nicht, was hier geschieht, instinktiv erkennt sie aber, dass hier irgendetwas nicht stimmt. Über Jahre hinweg missbraucht Hans seine kleine Schwester und sie schämt sich unendlich, wagt es aber nicht, sich jemanden anzuvertrauen.
weiterlesen7. Juli 2023
Cox oder der Lauf der Zeit / C.Ransmayr
Astrid Polak
Der englische Uhrmacher James Cox nimmt nach dem Tod seiner kleinen Tochter eine Einladung des chinesischen Kaisers an- er soll ihm eine ganz besondere mechanische Uhr bauen..
Diese Uhr soll die Zeit so darstellen, wie sie der Mensch empfindet, wie Kinder, Liebende, zum Tode Verurteilte oder sehr Alte die Zeit sehr langsam oder rasend schnell wahrnehmen. James Cox hat tatsächlich gelebt, seine Pfauenuhr wurde Katharina der Großen von Fürst Potjemkin geschenkt und steht heute in der Erimtage.
weiterlesen14. März 2023
Daniel Defoe, Robinson Crusoe, Mareverlag Hamburg
Norbert KNOLL
Der Mensch ist ein kulturelles Wesen. Nirgends wird das so deutlich, wie in der literarischen Fiktion des Inseldaseins der Robinsonade.
Wie tief reichen kulturelle Prägungen und kulturelles Wissen? Muss uns das Fremde nicht so lange unzugänglich und unverständlich bleiben, wie wir das Andere an den Denkmustern der eigenen Kultur bemessen? Robinson ist Engländer geblieben, obwohl er 25 Jahre allein auf einer Insel verbracht hat. Er hat nicht vergessen, was zu einem Leben in Yorkshire gehört, was die dort lebenden Menschen als üblich, normal und selbstverständlich im Umgang miteinander empfinden, welche „Formulierungen“ man finden muss - in der Sprache, in der Kleidung, beim Essen, bei anderen alltäglichen Verrichtungen - um Missverständnisse zu vermeiden. Er hat all das nicht vergessen, aber Distanz dazu gewonnen. Die Robinsonade bietet den einzigen neutralen Bezugspunkt, um eine Differenz für das Kulturelle wahrnehmbar zu machen, um Kultur denken zu können und Kulturen oder Subkulturen vergleichbar zu machen, ohne auf Maßstäbe und Bewertungen der eigenen Kultur zurückgreifen zu müssen.
weiterlesen29. Juni 2023
Das Geheimnis der Eulerschen Formel, Yoko Ogawa
Ernestine
Eine liebevoll erzählte Geschichte über ein unglaubliches, zwischenmenschliches Verhältnis, in der zauberhafte Zahlenrätsel eingestreut sind, denen ich mich nicht entziehen konnte.
Seit einem Unfall währt das Gedächtnis eines Professors nicht länger als 80 Minuten. Er ist jedoch ein mathematisches Genie, der alle Zahlenspiele im Handumdrehen lösen kann und sich mit ungelösten mathematischen Problemen beschäftigt. Seine neue Haushälterin und ihr Sohn gewinnen sein Vertrauen und es bilden sich gegenseitige Achtung und Zutrauen, eine Bande, der die Schwägerin des Professors ein Ende setzt.
weiterlesen27. Mai 2023
Das Messingherz von Herbert Rosendorfer
Hanspeter Mikesa
Ein großartiger, hintersinniger, heimtückischer Behördenroman (Peter Schnetz - Nürnberger Nachrichten)
Der Dichter Albin Kessel schreibt fürs Fernsehen und verööffentlicht durchnittlich - populäre Romane. Eines Tages jedoch wird er vom Bundesnachrichtendienst angeworben. Der Dienst in der Tarnfirma "Siebenschuh" ist zwar langweilig, doch darf Kessel während der Arbeitszeit seinen schriftstellerischen Neigungen ausgiebig frönen. Allerdings taucht dabei immer wieder seine "Traumfrau" Julia auf, mit der er vor Jahren das Messingherz fand...(K.H.Kramberg, Süddeutsche Zeitung)
weiterlesen26. März 2023