Radiokolleg - Eine kurze Geschichte der Unendlichkeit
(1). Gestaltung: Thomas Schaller und Armin Stadler
16. August 2004, 09:05
Was bedeutet "unendlich"? Findet sich Unendlichkeit in unserer Welt? Ist das Universum unendlich? Ist es ewig? Und wenn nicht, was war davor? Was kommt danach? Was ist jenseits der Grenze? Ist Unendlichkeit denkbar, fassbar, messbar, rechenbar? Und wo stehen wir selbstgegen über der Ewigkeit?
Fragen, über die Menschen nachdenken, seit das Denken in die Welt kam. Und man kann festhalten: Auch sehr langes Nachdenken über die Unendlichkeit hat zu keinen endgültigen Ergebnissen geführt. Das Bedenken der Unendlichkeit selbst dürfte jedenfalls eine unendliche Angelegenheit sein.
Kaum ein prominenter Denker, der sich nicht damit befasst, der nicht nach Grenzen und Haltepunkten im Grenzenlosen gesucht hätte. Markante Namen wären etwa Aristoteles Augustinus, Nikolaus von Cues, Descartes, Bacon, Newton und Leibniz, Gauss, Cantor, Hilbert oder Gödel. Auffällig an der - erweiterungsbedürftigen - Liste von Geistesgrößen ist: Neben den Theologen, für die die unbenennbare Unbegrenztheit Gottes die fundamentale Voraussetzung der Existenz der Welt schlechthin ist, sind Mathematiker auf dieser Liste stark vertreten. Sie gehen dem Unendlichen besonders gern und intensiv nach. Die Mathematik war es dann auch, die die Unendlichkeit zwar nicht begreifbar, aber doch mit einigem Erfolg berechenbar machte.
Service
BÜCHERLISTE:
Rudolf Taschner: Das Unendliche. Mathematiker ringen um einen Begriff. Springer.
Rudolf Taschner: Musil, Gödel, Wittgenstein und das Unendliche. Picus.
Robert und Ellen Kaplan: Das Unendliche denken. Eine Verführung zur Mathematik. Übers. Andreas Simon. Econ.
Robert Kaplan: Die Geschichte der Null. Übers. Andreas Simon. Campus.
Steven Hawking: Eine kurze Geschichte der Zeit. Übers. Hainer Kober. Rowohlt.
Steven Hawking: Das Universum in der Nußschale. Übers. Hainer Kober. Hoffmann & Campe.
Simon Singh: Fermats letzter Satz. Die abenteurliche Geschichte eines mathematischen Rätsels. Übers. Klaus Fritz. Hanser.
Jayant Narlikar: Die sieben Wunder des Universums. Übers. Helmut Mennicken. Rogner & Bernhard bei Zweitausendeins.
John Barrow: Die Natur der Natur. Wissen an den Grenzen. Übers. Anita Ehlers. Rowohlt.
Martin Rees: Vor dem Anfang. Eine Geschichte des Universums. Übers. Anita Ehlers. S. Fischer.
Jorge Luis Borges: Eine neue Widerlegung der Zeit. Übers. Gisbert Haefs & Karl August Horst. Eichborn.
Giordano Bruno. Ausgewählt und vorgestellt von Elisabeth von Samsonov. Übers. E. v. Samsonov. Diederichs Verlag.
