Dimensionen - Magazin

1. Die problematische Situation der akademischen Forschung nach der Übernahme der neuen EU-Arzneimittelrichtlinie (Christiane Druml, Bioethikkommission; Markus Müller und Michael Wolzt, Klinische Pharmakologie; Ernst Singer, Medizinuniversität Wien; Jasper Demotes-Mainard, Paris). Autorin: Eveline Schütz
2. Künstliche 3D-Leber - wie Wissenschaftler ein Testorgan züchten, um Medikamente zu testen (Heike Mertsching, Fraunhofer-Institut für Grenzflächen und Bioverfahrenstechnik). Autor: Stefan Geier
3. Mehr internationale Solidarität - aber wie? (Michael Sandel, Professor of Government, Harvard University; Timothy Garton Ash, Professor of European Studies, Unviersity of Oxford). Autorin: Martina Nußbaumer
4. "Schiefer Turm und schiefes Bild" - Die Bedeutung Pisas als Seemacht und Kulturmetropole (Michael Mitterauer, Wirtschafts- und Sozialhistoriker). Autorin: Sabrina Adlbrecht

1. Die problematische Situation der akademischen Forschung nach der Übernahme der neuen EU-Arzneimittelrichtlinie
Um Arzneimittel sicherer zu machen, gibt es seit 2004 eine EU-Direktive, die die klinische Prüfung von Arzneien streng reglementiert. Nun schlägt die so genannte "akademische Forschung", die von Marktinteressen unabhängige Forschung Alarm: Diese Arzneimittelrichtlinie sei zu stark an den Interessen der pharmazeutischen Industrie orientiert, berücksichtige zu wenig die Bedingungen der akademischen Forschung und habe daher zu einem starken Rückgang der Forschung an Universitätsinstituten und von Fachgesellschaften geführt.

2. Künstliche 3D-Leber - wie Wissenschaftler ein Testorgan züchten, um Medikamente zu testen
Schätzungen gehen davon aus, dass jedes Jahr an die 100 Millionen Tiere für Versuchszwecke benutzt werden. Ein großer Teil davon für den Test von Medikamenten (neben Versuchen für die Kosmetikindustrie). Die Leber steht im Mittelpunkt solcher Tests. Noch ist man weit davon entfernt, Tierversuche durch andere Methoden zu ersetzen, erste Erfolge aber gibt es. Das zeigt ein Forschungsprojekt, in dem Wissenschaftler Schlachtabfälle und Teile von geschlachteten Tieren nutzen wollen, um damit Organmodelle zu bauen.

3. Mehr internationale Solidarität - aber wie?
Seinen 25. Geburtstag feierte das IWM letzte Woche mit einer internationalen Konferenz im Wiener MAK. Dort wurde noch einmal eine der alten Grundfragen des Instituts aufgegriffen: Nämlich welche kulturellen und politischen Rahmenbedingungen es braucht, damit internationale Solidarität entstehen kann.

4. "Schiefer Turm und schiefes Bild" - Die Bedeutung Pisas als Seemacht und Kulturmetropole
Im Hochmittelalter, war die toskanische Hafenstadt eine der mächtigsten Stadtrepubliken Italiens. Pisa beeinflusste die gesamte europäische Geschichte, und zwar nachhaltig. Der europäische Kolonialismus zum Beispiel geht auf Pisa zurück. Diese große, aber beinahe unbekannte historische Bedeutung des toskanischen Stadtstaates endlich umfassend darzustellen war das Ziel der Wirtschaftshistoriker Michael Mitterauer und John Morrissey. Und ihr jüngst erschienenes Buch mit dem Titel "Pisa - Seemacht und Kulturmetropole", ist diesem Ziel zumindest sehr nahe gekommen.

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