Dimensionen - Magazin
1. 3-D-Bildgebung macht steinzeitliche Felszeichnungen sichtbar (Cai Yang, Michael Strouken, Carnegie-Mellon-Uni USA). Autorin: Madeleine Amberger
2. Die Alte Welt im All: Europas Weltraumlabor Columbus (Berti-Brigitte Meisinger, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt; Phil Engelauf, Chef-Flugdirektor, NASA; Thomas Reiter und Hans Schlegel, Astronauten; Mike Griffin, NASA Direktor). Autor: Guido Meyer
3. Musik und Gesellschaft: Formen, Rolle und Funktion der Musik der türkischen Diaspora (Hande Saglam, Ethnomusikologin, Uni für Musik und Darstellende Kunst Wien). Autorin: Tanja Malle
4. Kunst und Staat: Beiträge zu einem problematischen Verhältnis (Patrick Werkner). Autor: Martin Adel
23. November 2007, 19:05
1. Cai Yang, Direktor des Ambient Intelligence Lab an der Carnegie Mellon Universität, betätigt sich in seiner Freizeit künstlerisch mit Steingravierungen. Im besonderen interessieren ihn die paläolithischen Felszeichnungen im lombardischen Val Camonica. Die Gravierungen auf den Steilwänden sind zwischen 6.000 und 8.000 Jahre alt. Viele haben die Jahrtausende nicht sehr gut überstanden. Deshalb hat der Forscher eine Methode mit 3D-Bildgebung entwickelt, mit der man Inschriften sehen kann, die man mit freiem Auge gar nicht ausnehmen kann.
2. Am US-amerikanischen Weltraumbahnhof Cape Canaveral läuft zum letzten Mal in diesem Jahr der Countdown für einen Space-Shuttle-Start. Es ist wohl ohne Übertreibung die für Europa bislang wichtigste Mission in der Geschichte der Raumfahrt, zu der die Fähre Atlantis in der übernächsten Woche starten soll. Sie wird das europäische Weltraumlabor Columbus ins All tragen, wo es an die Internationale Raumstation (ISS) andocken soll. Damit wird die Alte Welt künftig - nach einer rund zwanzigjährigen Entwicklungszeit - permanent in der Umlaufbahn vertreten sein.
3. Zu einem ethnomusikologischen Kongress in Wien
Als von Österreich in den 1960er Jahren gezielt türkische Arbeitsmigranten angeworben wurden, folgten diesen mit geringem Zeitabstand auch professionelle Musiker aus der Türkei. Sie konnten in Österreich als Künstler überleben - denn in der türkischen Diaspora spielt die Musik eine bedeutende Rolle - damals vor allem bei religiösen Bräuchen oder Familienfesten. Wie es heute darum steht, darüber diskutieren internationale Experten bis Sonntag bei einem Symposium der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien.
4. Zum gleichnamigen Buch aus dem Verlag Huter & Roth
Alfred Hrdlickas Trojanisches Pferd von 1986, Hermann Nitschs Orgien-Mysterien-Theater im Weinviertel: Zwei berühmt gewordene Kunst-Aktionen Österreichs, auf die politische Kräfte (auch heute noch) wie die sprichwörtlichen pawlowschen Hunde reagieren. Beispiele für das spannungsgeladene Verhältnis von Kunst - und Künstlern - und dem Staat, die medial bis in die kleinste Lesestube des Landes getragen werden. Das Verhältnis von Kunst und Staat ist jedoch wesentlich komplexer. Eine Ringvorlesung an der Universität für angewandte Kunst in Wien versuche die Spannweite des Themas auszuloten. Jetzt sind die Arbeiten der Wissenschaftler als Buch erschienen.
Service
Zu Pkt. 3
Musik: R-kan; Fatima Spar & the Freedom fries und Coup de Bam