Dimensionen - Die Welt der Wissenschaft

Polarjahr 2007. Die Flagge am Nordpol. Der Kampf um die Rohstoffe in der Polarregion. Eine Sendung von Ulrike Schmitzer und Franz Zeller

Russland setzte auf eine Show, wie sie die Amerikaner bereits auf dem Mond vorgezeigt haben: Am 2. August 2007 hisste eine U-Boot-Besatzung eine russische Nationalflagge aus Titan unter dem Eis des Nordpols. Damit wollte Russland den Gebietsanspruch auf das rohstoffreiche Gebiet untermauern.

Das Boot ist auf 4.261 Meter Tiefe getaucht und erreichte damit erstmals den Meeresboden unter dem Pol. Nach internationalen Verträgen dürfen fünf Staaten mit Land innerhalb des Polarkreises - Russland, die USA, Kanada, Dänemark (wegen Grönland) und Norwegen eine 320 Kilometer breite, an ihren Küsten beginnende Wirtschaftszone beanspruchen.

Doch Russland pocht auf das Recht auf den Nordpol, da der arktische Meeresboden über die selbe Kontinentalplatte mit Sibirien verbunden ist. Es geht um reiche Erdöl- und Erdgasfelder, die durch die Eisschmelze leichter zugänglich werden.

Im Gegensatz zur Antarktis ist die Arktis nicht vor der Ausbeutung geschützt. Im September 2007 schickten die Amerikaner ein Vermessungsschiff in die Arktis, um den Meeresboden zu kartieren. Was weiß die Wissenschaft über die Bodenschätze? Wem gehören die Pole? Wie werden die Ureinwohner dadurch beeinflusst? Droht die militärische Aufrüstung?

Das Internationale Polarjahr 2007 - 2009 ist das größte Polarforschungsprogramm seit 50 Jahren und soll in den nächsten zwei Jahren Zustand und Zukunft der Polarregionen so gründlich erkunden wie nie zuvor. 50.000 Wissenschaftler aus 60 Nationen arbeiten an mehr als 200 Projekten, um Arktis und Antarktis zu erforschen.

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