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Gene Pharming: Die pharmazeutische Industrie entdeckt die Landwirtschaft. Gestaltung: Madeleine Amberger
1. Juli 2008, 19:05
Krebsmedikamente aus Hühnereiern, Antigerinnungsmittel aus Ziegenmilch, Antibiotika aus Reis - Die pharmazeutische Industrie entdeckt die Landwirtschaft. Mit Hilfe von transgenen Nutztieren und -pflanzen sollen Medikamente künftig billiger und schneller erzeugt werden, als es derzeit industriell möglich ist.
Freilich gibt es auch Bedenken, Tiere und Pflanzen nach Belieben als Medikamentenreservoir zu verwenden. Transgene Ziegen oder Kühe müssen unter garantiert keimfreien Bedingungen gehalten werden, sonst besteht Gefahr, dass mit dem aus der Milch gewonnenen Wirkstoff auch Krankheitserreger verabreicht werden.
Bei den Pflanzen, die Arzneimittel produzieren, muss verhindert werden, dass Gemüse oder Getreide, die man als Nahrung anbaut, durch Samenflug kontaminiert werden. Bis solcherart hergestellte Medikamente in der Apotheke erhältlich sind, wird es noch ein Weilchen dauern. Die meisten Produkte von so genanntem "Gene Pharming" stecken noch in der Versuchsphase.
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