Tonspuren

Protokoll eines Totschlages. Wie Bertrand Cantat seine große Liebe Marie Trintignant tötete und einschlief. Feature von Christian Lerch

Bis zu der tragischen Sommernacht im Jahr 2003 versöhnte das ungleiche Paar die Klassen und die an ihrer Liebe trunkenen französischen Massenmedien. Sie, die schöne Unschuldige aus gutbürgerlicher Pariser Schauspielerdynastie. Er, ein aus der Arbeiterklasse stammender linksintellektueller Rocksänger mit Nietenband und Drogeneskapaden.

Bertrand Cantat wacht entfremdet in Vilnius neben dem leblosen Körper Marie Trintignants auf. Ein Boulevardstück endet und ein Buch beginnt.

Im Roman "Zephyr" zeichnet der deutsche Dramatiker Albert Ostermaier die letzten Stunden des öffentlichen Liebespaares Bertrand Cantat und Marie Trintignant fantasiereich nach. Unbeantwortet bleibt ob Mord, oder wie im Falle Cantat der juristisch leichter wiegende Totschlag, überhaupt dem Gefühl der Liebe entspringen kann.

Service

Buch-Tipps

Albert Ostermaier, "Zephyr", Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2008

Nadine Trintignant, "Marie. Meine Tochter, mein Leben", Verlag Knaur, München 2004

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