Radiokolleg - Comin' for to carry me home

Musik aus der Sklaverei (2). Gestaltung: Ute Maurnböck

Der Weg von Afrika in die Neue Welt war für Hunderttausende Menschen seit dem 16. Jahrhundert eine Verschleppung in die Sklaverei. Egal, wo die Menschen nach ihrer Verschleppung ansässig wurden - in Nord-, Mittel- oder Südamerika, in der Karibik oder auf Kuba - ihre Musik nahmen sie mit. Im Lauf der Zeit beeinflussten die Erfahrungen und die Umgebung das musikalische Erbe. Neue Instrumente, neue Rhythmen kamen hinzu, die Lebensumstände zeichneten die Texte.

Ein berühmtes Spiritual, "Swing low, sweet chariot", handelt vordergründig von Verstorbenen und ihrem letzten Weg ins Jenseits. Tatsächlich spielt "der Wagen" auf die "underground railroad" an, ein Netzwerk von Helfern, das Sklaven bei ihrer Flucht in die ersehnte Freiheit half.

Charakteristisch für die auf afrikanischer Tradition beruhende Musik sind unter anderem die Strukturierung durch rhythmische Grundmuster, die häufigen Frage- und Antwortmotive und die Improvisationsfreude.

Service

Buch-Tipps
Alex Haley: Wurzeln (Roots). Verlag Fischer 1997

Jean Meyer: Sklavenhandel. Abenteuer Geschichte. Verlag Ravensburger 1990

Eileen Southern: The Music of Black Americans. A History. New York 1971

Gehard Kubik: "Africa and the Blues", University Press of Mississippi, 1999 (mit CD)

Gerhard Kubik: "Angolan traits in Black Musik - Games and Dances of Brazil. A Study of African cultural extensions overseas". Centro de Estudos de Antropologia Cultural, No. 10, Lisboa 1979a

Gerhard Kubik: "Extensionen afrikanischer Kulturen in Brasilien" Alano, Ed. Herodot, Aachen 1991

Booker T. Washington: Up From Slavery. Dover Publications. New York 1995
Deutsch: Vom Sklaven empor. Berlin 1902
Oder: Ich war ein Sklave : Eine autobiographische Erzählung. Verlag für Jugend u. Volk Wien 1958

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