Radiokolleg - Das Unschuldslamm

Eine kleine Kulturgeschichte des Schafes (4). Gestaltung: Sabine Nikolay

Kaum ein Tier hat eine so lange Geschichte als Haustier wie das Schaf. Schafe konnten schon in der Zeit der Völkerwanderung ihre Besitzer auf der Suche nach neuem Wohnraum begleiten. Sie trotzen Wind und Wetter, suchen sich ihr Futter selbst und liefern wertvolle Lebensmittel und Rohstoffe, am wichtigsten darunter wohl die ständig nachwachsende Wolle, die den Winter in unseren Breiten auch für Arme erst erträglich machte. Schaffelle sind leichter zu haben als jene von Pelztieren.

Die wirtschaftliche Bedeutung der Tiere zeigt sich in den kargen Gegenden der Erde: Der Lebensraum von Schafen erstreckt sich über den gesamten Planeten, selbst in großen Höhen und am Rand von Wüsten finden die genügsamen Tiere noch genug Futter.

In Europa gewinnen Schafe mehr und mehr Bedeutung in der Landschaftsplanung, wenn es um nachhaltige Landwirtschaft, um Dezimierung von Schadstoffen geht. Biologische Landwirtschaft ist für Schafbauern leichter zu betreiben als in der Rinderzucht. Die Produkte, die geliefert werden, sind schmackhaft und eine Freude für Allergiker, die oft auf die wesentlich fettärmere und bekömmlichere Schafmilch ausweichen müssen.

Schafe haben aber auch Bedeutung in der Kulturgeschichte: Wir sprechen vom Unschuldslamm oder dem schwarzen Schaf. In beiden Fällen geht es um die Reinheit - bzw. ihr Gegenteil, die Schande - im Zusammenhang mit einem Kollektiv. In der christlichen Religion kann das "Lamm Gottes" sogar die "Sünden der Welt" hinwegnehmen ...

Sie sind ja süß, die kleinen Lämmchen - doch leider schmecken sie auch gut. Heute berichten wir über den besten Teil des Lammes und wie man ihn zubereitet, stellen vegetarische Alternativen für all jene vor, die die süßen Kleinen lieber leben lassen wollen und gehen der Frage nach, warum wir eigentlich ein Osterlamm essen.

Service

Buch-Tipp
Leonie Swann, Glennkill: "Ein Schafskrimi" Goldmann Verlag, München 2005

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