Betrifft: Geschichte

Ethnischer Totalitarismus - Apartheid in Südafrika. Mit Horst Kleinschmidt, Menschenrechtsaktivist aus Südafrika. Gestaltung: Martin Adel

Als Höhepunkt menschenverachtender, rassistisch mörderischer Politik sieht man üblicherweise die Zeit von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis in das frühe 20. Jahrhundert an (etwa Belgisch-Kongo). Massaker an der ursprünglichen Bevölkerung (im Rahmen imperialistisch-kolonialer Politik) und Rassentrennung standen auch in Südafrika auf der Tagesordnung. Aber der Höhepunkt rassistischer Ausgrenzung und Diskriminierung - sozusagen als brutale ethnische Diktatur - wird hier erst nach dem Zweiten Weltkrieg erreicht.

1948 gewinnen die Buren in dem seit 1902 unter britischer Herrschaft stehenden Land die Wahlen. Das nicht nur an Diamanten und Gold reiche Land wird ausschließlich von den Weißen ausgebeutet, und die unterdrückten ausgegrenzten Ethnien stellen als billige Arbeitskräfte eine weitere wichtige Ressource dar. Der 1912 gegründete ANC (African National Congress) leistet zwar von Anfang an Widerstand, aber lange Zeit blieb Südafrika ein guter Handelspartner der Industriestaaten, dessen innenpolitisches System etwa General Motors, IBM oder einen Franz Josef Strauss keineswegs störte.

Erst nach Jahrzehnten sich steigernder v. a. innenpolitischer Proteste und Kämpfe wurde der ANC als Partei zugelassen. Mit dessen überwältigendem Wahlsieg 1994 unter Nelson Mandela verschwand die anachronistische "Herrschaft der Weißen", ohne deren Folgen aber bis heute gänzlich beseitigen zu können.

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