Radiokolleg - Mikrokredite
Ein Mittel im Kampf gegen die Armut (3). Gestaltung: Brigitte Voykowitsch
16. Juni 2010, 09:30
Arme Menschen verfügen weder über Bankkonten noch über die für einen Bankkredit erforderlichen Sicherheiten. Benötigen sie Geld, müssen sie sich in der Regel an Geldverleiher oder Wucherer wenden.
Mikrokredite versprechen da Abhilfe. Sie können von sogenannten Banken für die Armen kommen oder im Rahmen von Entwicklungshilfe vergeben werden. Doch sie sind kein Allheilmittel. Die Erfahrung zeigt, dass Mikrokredite dann erfolgreich sind, wenn sie mit Bildungs- und Ausbildungsmaßnahmen, mit der Errichtung von Genossenschaften und vor allem mit Sparprogrammen verbunden werden, wenn sie Menschen also dazu verhelfen, ökonomisch auf eigenen Beinen zu stehen und ihre Lebensbedingungen nachhaltig zu verbessern.
Sobald Mikrokredite als Business verstanden werden, drohen sie arme Menschen in einen Kredit-Kreislauf zu drängen, der ihre Not vergrößert anstatt sie zu lindern. Auch in Bangladesch, das als das Land der Mikrokredite gilt, gibt es daher viele skeptische und kritische Stimmen.
Service
Buch-Tipps
Thomas Dichter, Malcolm Harper, "What's Wrong With Microfinance?", Practical Action 2007
ISBN-10: 1853396672, ISBN-13: 978-1853396670
Ela Bhatt, "We are poor, but so many", Oxford Univ. Press
ISBN 978-0-19-516984-3
Links
SEWA, Indien
Brac, Bangladesch
Grameen Bank, Bangladesch