Da capo: Im Gespräch

"Heute ist der Skandal die Schönheit!" Renata Schmidtkunz spricht mit Andrea Breth, Theaterregisseurin

"Modernitäten" im Theater findet sie langweilig. Das Theater, so die Theaterregisseurin Andrea Breth, habe nur eine Aufgabe: die dem Theater eigene poetische Sprache zu benützen.

Breth, geboren 1952, ist eine bedingungslose Handwerkerin. Im Zentrum ihrer Arbeit steht für sie der Text, dem sie sich als "Sekundärkünstlerin" - wie sie sich selbst nennt - mit Demut nähert. Regiearbeit besteht für sie aus einer gründlichen Lektüre des Textes und einer guten Besetzung. Alles andere ergibt sich von selbst. Und: Breth will in erster Linie Geschichten erzählen.

Seit ihrer ersten Inszenierung im Jahr 1975 hat sie sich mit den wichtigsten Texten des deutschsprachigen Theaters auseinandergesetzt: "Emilia Galotti" von Lessing, "Der zerbrochene Krug" von Kleist, "Don Carlos" und "Maria Stuart" von Schiller, "Der einsame Weg" von Schnitzler. Aber auch mit Shakespeare, Tschechow und Dostojewski. Breth hat an allen großen Häusern des deutschsprachigen Theaterlebens inszeniert. Seit 1999 ist sie Hausregisseurin am Wiener Burgtheater und inszeniert bei den Salzburger Festspielen.

Service

"Andrea Breth: Frei für den Moment" Regietheater und Lebenskunst von Irene Barzinger (Buch: Rotbuch Verlag Berlin 2009)

"Ich glaube nicht an die Sprache" - Nobelpreisträgerin Herta Müller im Gespräch mit Renata Schmidtkunz (Buch und CD: Wieser Verlag Klagenfurt)

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