Im Gespräch

"Ich kann mein Dasein nicht damit begründen, dass ich Konzerte als Party-Service anbiete." Michael Kerbler spricht mit Markus Hinterhäuser, Konzertdirektor der Salzburger Festspiele

Der Pianist Markus Hinterhäuser, seit Herbst 2006 Konzertdirektor der Salzburger Festspiele, ist nicht nur ein renommierter Musiker, sondern hat sich in den zurückliegenden eineinhalb Jahrzehnten im In- und Ausland auch als Kulturmanager einen Namen gemacht. Er gilt als Spezialist für die Musik des 20. Jahrhunderts, war Mitbegründer und Leiter des renommierten Zeitfluss-Festivals im Rahmen der Salzburger Festspiele und der "zeit_zone" im Rahmen der Wiener Festwochen.

Die Konzertprogramme der Salzburger Festspiele, für die Hinterhäuser seit 2007 verantwortlich zeichnet, wurden von Publikum und Medien nahezu euphorisch aufgenommen. Deshalb war die Enttäuschung wohl groß, als vor einem Jahr die Findungskommission für die neue Intendanz der Festspiele den verdienten Kulturmanager nicht einmal in die engere Wahl zog. Die Ursache dafür sei darin gelegen - so DER STANDARD damals - "weil der Konzertchef des Renommierfestivals nicht in die Freund-Feind-Schemata der Mittelparteien passt und außer den Musikliebhabern keine Lobbyisten hat". Als Interims-Intendant ist Hinterhäuser - aufgrund der vorzeitigen Abgänge von Intendant Jürgen Flimm und Geschäftsführer Gerbert Schwaighofer - allerdings sehr wohl willkommen.

Hinterhäuser - im März 1959 im italienischen La Spezia geboren - studierte Klavier an der Hochschule für Musik in Wien und am Mozarteum in Salzburg sowie in Meisterkursen u. a. bei Elisabeth Leonskaja und Oleg Maisenberg. Als Solist musizierte er mit dem RSO Wien sowie mit den Wiener Symphonikern. Er trat immer wieder als Kammermusiker und Liedbegleiter in Erscheinung - z. B. mit Brigitte Fassbaender und Jochen Kowalski - und engagierte sich für die zeitgenössische Musik.

Im Gespräch mit Michael Kerbler geht es nicht nur um die Bedeutung des Festspielbetriebes, sondern um den Stellenwert der Kultur in Österreich und die Rolle, die im speziellen der Förderung der Musik zukommt.

Service

"Musik" - Betrachtungen, Gedichte, Rezensionen und Briefe von Hermann Hesse, mit einem Essay von Hermann Kasack, herausgegeben von Volker Michels. Erschienen ist der Band im Suhrkamp Verlag, Frankfurt. (ISBN 3-518-22142-6)

"Das wohltemperierte Gehirn: Wie Musik im Kopf entsteht und wirkt", von Robert Jourdain, aus dem Englischen übersetzt von Markus Numberger und Heiko Mühler. Dieses Fachbuch wurde in der Reihe "Spektrum" des Akademischen Verlags Heidelberg - Berlin publiziert. (ISBN 3-8274-1122-X)

"Mozart-Dialoge. Gedanken zur Gegenwart der Musik", von Nikolaus Harnoncourt, herausgegeben von Johanna Fürstauer, erschienen im Residenz Verlag, Salzburg. (ISBN 3-7017-3000-8)

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