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1. Virtueller Dschihad. Der Glaubenskrieg im Internet. Gestaltung: Margarita Köhl und Daniel Hufler
2. Selftrackers. Datenfetischisten in eigener Sache. Gestaltung: Beatrice Uerlings

1. Im September jährt sich die Verhaftung von Mohammed M. und dessen Frau Mona S. zum dritten Mal. Die Vorwürfe: Propagandaarbeit für Al Kaida im Internet und die Beteiligung an einer terroristischen Organisation.

Das Internet ist vor allem seit den Anschlägen vom 11. September zum Propagandasprachrohr Nummer 1 von Terrororganisationen geworden. Aber auch Einzelpersonen beteiligen sich am "virtuellen Dschihad". Plattformen wie Youtube oder Facebook dienen als Schnittstelle zwischen Terrororganisationen und Mitläufern. Vor allem bei muslimischen Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Diaspora, die nach ihrer Identität suchen, stoßen die Botschaften auf offene Ohren. Bei dieser Generation finden interaktive Kommunikationsformen bedeutend mehr Anklang als klassische, zeitlich und örtlich gebundene Programminhalte. Die österreichische Landesverteidigungsakademie hat kürzlich eine Studie über den virtuellen Dschihad veröffentlicht. Margarita Köhl und Daniel Hufler mit einem Blick in das Netz der Islamisten.

2. Zahlen sind fast überall Grundlage von Entscheidungen, ob im Management oder in der Schule, bei der Geldanlage oder vor Wahlen. Nur im privaten Alltag ist das Sammeln von Daten verpönt. Pedantisch aufschreiben, wie viel Kaffee ich trinke, wie viel Geld ich fürs Kino ausgebe, wie lange ich wochentags schlafe? Langweilig. Aber immer mehr Amerikaner tun genau das: "Selftrackers" werden sie genannt. Die Daten-Fetischisten sammeln manisch Zahlen aus allen Bereichen ihres Lebens, im Vertrauen darauf, dass sie so bessere Entscheidungen treffen - auch wenn sie mitunter noch gar nicht wissen, in welcher Sache Entscheidungen treffen zu wären. Eine Trendgeschichte aus New York von Beatrice Uerlings.

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