Da capo: Ambiente

Von der Kunst des Reisens. Reisemagazin. Von Bauernhöfen in Extremlage, neuen Sportarten und Tourismus am Täterort - eine alpine Exkursion ins Ötztal, zum Obersalzberg und ins Engadin

Skiken in Pontresina. Im Engadin wird eine neue Sportart erprobt. Von Barbara Denscher
Zwei schmale, rund einen dreiviertel Meter lange Metallplatten, an denen vorne und hinten je ein Gummirad angebracht ist, auf den Platten Fußhalterungen, daran befestigt metallene Bremskeile - so einfach ist die Konstruktion eines Paar Skikes. Sportschuhe genügen, dazu ein Paar Stöcke, und schon kann man losskiken, wobei die Lauftechnik dem Skating-Stil beim Skilanglauf entspricht. Die Bezeichnung "Skike" setzt sich aus den Wörtern "skate" und "bike" zusammen. Erfunden wurde dieses neue, erst vor wenigen Jahren patentierte Sportgerät von dem österreichischen Konstrukteur Otto Eder. Während allerdings skiken hierzulande noch weitgehend unbekannt ist, gibt es in der Schweiz bereits einen ersten Skike-Boom. Der Ort Pontresina im Engadin hat sich dabei zu einer Art Kurszentrum entwickelt. Denn auf den ausgedehnten, nicht allzu steilen Wanderwegen der Umgebung lässt sich gut trainieren, und außerdem hat sich herausgestellt, dass das Skiken eine hervorragende Vorbereitung für den Engadin-Skimarathon ist, der alljährlich durch Pontresina führt.

Tourismus am Täterort? Obersalzberg und Kehlsteinhaus. Von Winfried Schneider
Der Obersalzberg in der Nähe von Berchtesgaden ist ein ausnehmend idyllischer Ort - rein landschaftlich betrachtet. Und die Fernsicht vom Kehlsteinhaus, 800 Meter über dem Obersalzberg gelegen, ist atemberaubend. Aber können die beiden landschaftlich schönen Orte jemals wieder Ziele für "normalen" Tourismus sein? Schließlich haben Hitler und die Nationalsozialisten sie zu "Täterorten" gemacht. Zu Orten, an denen politische Gewaltverbrechen geplant und organisiert wurden. Ein Lokalaugenschein im sogenannten "Adlernest" und im zeitgeschichtlichen Dokumentationszentrum Obersalzberg.

Bergsteigerdorf und Haflingerzucht auf 2.014 Metern Höhe - Vent und die Rofenhöfe im Ötztal. Von Ursula Burkert
Vent wird seinem Ruf als "Bergsteigerdorf Österreichs" durchaus gerecht. Denn im Gegensatz zu Sölden, wo sich die Skievents aller Art überschlagen, und Obergurgel, das mit einigen eklatanten Bausünden aufwartet, hat sich Vent den Charakter eines Bergdorfes erhalten können. Das Leben auf 2.014 Metern in den Rofenhöfen ist in jedem Fall extrem: von 3. November bis 8. Februar gibt es bei den Rofenhöfen keine Sonne, ihre Strahlen schaffen es nicht über die Felsen. Die jetzt noch saftigen Wiesen sind dann völlig zugeschneit und für alle Fälle legt man Vorräte an.

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