Vom Leben der Natur

Eine Giftschlange mit großem Verbreitungsgebiet. Der Zoologe Heinz Grillitsch über die Kreuzotter.
Teil 3: Gift als Überlebensstrategie.
Gestaltung: Lothar Bodingbauer

Es gibt nur zwei Giftschlangenarten in Österreich: die Kreuzotter, die weit verbreitet überall auf hohen Lagen ab 700m vorkommt, und die seltene Sandviper im Süden Österreichs. Der Wanderer wird einer Kreuzotter nur selten begegnen, da sie üblicherweise von den Tritten gewarnt flüchtet. Sollte sie überrascht werden, und eine Flucht unmöglich sein, hält sie sich still. Erst wenn sie berührt wird, kann sie beißen - was nicht notwendigerweise mit dem Einsatz von Gift verbunden sein muss.

Üblicherweise gehen Kreuzotternbisse glimpflich aus: Schmerzen, Verfärbungen, doch aufgrund von Schock- und durch das Gift ausgelösten Angstzuständen sollte in jedem Fall ein Arzt oder ein Spital aufgesucht werden. Ruhig halten und viel trinken - die Bisswunde selbst braucht vorerst nicht weiter behandelt zu werden. Problematischer ist, wenn Gift direkt in ein Blutgefäß gespritzt wird, da es sich dann schneller ausbreiten kann. Aber auch hier gilt: Ruhe bewahren. Nur für etwa einen Menschen pro Jahrzehnt - so die Statistik - endet eine solche Begegnung tödlich.

Kreuzottern bringen in dünnen Eischalen lebende Jungen zur Welt, die bereits vollständig ausgebildet sind. Die Schlangen sind wechselwarme Tiere und müssen sich in unseren Breiten im Winter vor Frost schützen. Sie suchen sich Klüfte und Höhlen, teilweise Bauten von anderen Tieren, und wenn der Platz begehrt ist, kann es sein, dass sich viele Schlangen dort einfinden und eine "Schlangengrube" entsteht.

Service

Interviewpartner
Dr. Heinz Grillitsch
Sammlungsleiter Herpetologie
1. Zoologische Abteilung
Naturhistorisches Museum
Burgring 7
A-1010 Wien

Dr. Heinz Grillitsch

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