Europa-Journal

Griechenland: Die besten Köpfe wandern aus. Gestaltung: Alkyone Karamanolis Tatarstan: Vorzeigeregion für religiöse Toleranz. Gestaltung: Markus Müller Serbien: Zehn Jahre nach Milosevic. Gestaltung: Christian Wehrschütz * Moldawien: Das ärmste Land Europas. Gestaltung: Elisa Vass

Griechenland: Die besten Köpfe wandern aus
Das Griechenland im Augenblick am wenigsten braucht, ist ein brain-drain. Doch die desolate Lage am griechischen Arbeitsmarkt - für 2011 sieht der griechische Gewerkschaftsdachverband GSEE eine Arbeitslosenquote von 20% voraus -vertreibt viele Menschen. Seine brillantesten Köpfe hat Griechenland zwar immer schon an die Forschung im Ausland - namentlich in den USA - verloren, doch nun zeichnet sich eine breite Auswanderungswelle unter griechischen Akademikern ab. Alkyone Karamanolis hat einige von ihnen besucht.

Tatarstan: Vorzeigeregion für religiöse Toleranz
Während die Diskussion über die gesellschaftliche Rolle des Islam in Westeuropa in vollem Gange ist, kann ausgerechnet Russland mit einem Beispiel aufwarten, wo das Zusammenleben von Muslimen und Nicht-Muslimen bestens funktioniert . Die Region Tatarstan, 900 Kilometer östlich von Moskau wird überwiegend von Muslimen bewohnt, die dort ohne Probleme mit den Nicht-Muslimen zusammenleben. Ein Grund dafür ist die Große Autonomie, die Tatarstan in den 1990er-Jahren bekommen hat. Doch diese Autonomie wird durch die Reformen von Wladimir Putin und Dmitrij Medwedew immer weiter eingeschränkt. Aus Tatarstan berichtet Markus Müller.

Serbien: Zehn Jahre nach Milosevic
Am 5. Oktober vor zehn Jahren endete in Serbien durch den Sturm auf das Bundesparlament und auf das Staatsfernsehen in Belgrad die Herrschaft des Autokraten Slobodan Milosevic. Hinweg gefegt wurde er von einem Aufstand der Bevölkerung, die einen neuerlichen Wahlbetrug von Milosevic nicht mehr hinnehmen wollte. Denn bei den Wahlen am 24. September hatte die Mehrheit für den oppositionellen Kandidaten Vojislav Kostunica gestimmt, der dann am 7. Oktober auch als Präsident Rest-Jugoslawiens vereidigt wurde. Bereits damals aus Belgrad berichtet hat unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz. Er hat für das Europajournal einen Beitrag über die Reformerfolge, die Versäumnisse und über die Lage in Serbien zehn Jahre später gezeichnet.

Moldawien: Das ärmste Land Europas
2010 ist das EU-Jahr gegen Armut und soziale Ausgrenzung. Doch das hat bis jetzt nichts daran geändert, dass direkt vor der Haustür Europas bitterste Armut und katastrophale Lebensbedingungen herrschen, und zwar im kleinen Land Moldawien. Das Pro Kopf- Bruttoinlandsprodukt Moldawiens ist 25 mal niedriger als das Österreichs und immer noch 5mal niedriger als das des Nachbarstaats und EU-Mitglieds Rumänien. Die moldawische Wirtschaft ist seit dem Ende der Sowjetunion vor 19 Jahren völlig zum Erliegen gekommen - wohl auch wegen der instabilen politischen Verhältnisse in dem Land zwischen der Ukraine und Rumänien. Der österreichische Jesuitenpater Georg Sporschill hat mit seinem Concordia-Verein in Moldawien ein Netz aus Kinderdörfern, Suppenküchen und Sozialzentren aufgebaut, das allerdings auch nur einen Bruchteil der Bevölkerung auffangen kann. Elisa Vass war mit Pater Sporschill in Moldawien unterwegs.

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