Menschenbilder

"Sehen, hören, fragen" - der Schweizer Maler und Bildhauer Gottfried Honegger. Gestaltung: Petra Herczeg und Rainer Rosenberg

"Sehen, hören, fragen" diese drei Begriffe hat sein Lehrer Ernst Georg Rüegg dem jungen Gottfried Honegger in der Kunstgewerbeschule Zürich auf den Weg mitgegeben. Eigentlich wollte Honegger Architektur studieren, das war wegen Geldmangels unmöglich. Und so arbeitete er zunächst - auch wenn er lieber Automechaniker geworden wäre - als Schaufensterdekorateur.

Honegger wurde danach Werbegrafiker, ging für sein Unternehmen nach New York und wurde anschließend freier Künstler. Seit Mitte der 1960er Jahre schafft er Skulpturen nicht nur für den öffentlichen Raum, er lebt und arbeitet abwechselnd in Paris und Zürich.

Der inzwischen 93-jährige Künstler ist immer in Bewegung und agil, in Zürich hat er gerade für ein Krankenhaus das Projekt entwickelt, dass sich die Patienten, die einen längeren Krankenhausaufenthalt vor sich haben, eine Grafik für ihr Zimmer aussuchen können - damit sie ein Bild ansehen können, das ihnen gefällt.

Honegger ist ein kompromissloser Künstler, bezeichnet Künstlerkollegen, wenn es ihm nötig erscheint, auch als "Schmarotzer" und er kämpft gegen den regionalen Kulturverfall an. Seit 1999 ist der ewige "zornige junge Mann" Mitglied der französischen Ehrenlegion. In Mouans-Sartoux hat Gottfried Honegger einen "Espaces de l'art Concret" begründet, in dem sich Menschen künstlerisch ausdrücken können.

Gottfried Honegger ist ein leidenschaftlicher Mensch, eigentlich wollte er für die "Menschenbilder" nicht über sich selbst und seine Kunst sprechen, sondern über die verfehlte Kulturpolitik und warum Kunst ein Lebensmittel für alle ist ...

Service

Bei Offizin, Zürich erschien 2008 eine Reihe:
Denkanstösse zur Kunst - heute
128 Seiten | broschiert, 16,5 x 18 cm

Aphorismen
128 Seiten | gebunden,1 6,5 x 18 cm

Max Frisch
52 Seiten | gebunden, 16,5 x 18 cm

Schwarz auf weiss...
130 Seiten | broschiert. 16,5 x 18 cm

Kunst als gesellschaftspolitischer Auftrag, Verlag fur moderne Kunst, Nurnberg; März 2010

Cercle et Carré; Dokumente unserer Zeit - Band XIV, Mit Texten von Gottfried Honegger, Dorothea van der Koelen, Gabriele Kübler (deutsch, engl., franz.) 40 S., 27 Abb., davon 8 farbig, Mainz 1990

Vom Bild zum Raum; Dokumente unserer Zeit - Band XXI, Mit Texten von Gottfried Honegger, Martin van der Koelen, u.a. (deutsch, engl., franz.) 88 S., 51 Abb., davon 50 farbig, Mainz 1997

Kunst ist eine Frucht vom Baume der Erkenntnis, 13 Abb. (6 farb.), Mainz 2000

Erfundenes und Erlebtes; Mit einem Vorwort von Dorothea van der Koelen, 120 S., 26 SW-Abbildungen, Mainz 2002

Max Frisch. Elf Porträtskizzen. Vierzehn Texte zur Erinnerung, 52 Seiten, Steinhausen 2007

Literatur über Gottfried Honegger

Michael Gnehm (Hg.): Gottfried Honegger. Arbeiten im öffentlichen Raum. gta Verlag Zürich 2007

Emil Schwarz: Jeder könnte ein Künstler sein, Hommage à Gottfried Honegger. Eine dichterische Zeitreise mit dem Essay Vom Elementaren der Kunst. 116 Seiten, englische Broschur. NAP Verlag. Zürich 2009

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