Diagonal - Radio für Zeitgenossen

Die Menschwerdung der Hilde Spiel - zum 20. Todestag der Autorin. Eine Sendung von Wolfgang Kos* Anschl.: Diagonals Feiner Musiksalon: Hans Platzgumer aka Convertible: "ALH84001"

Gut ein Jahr vor ihrem Tod saß Hilde Spiel im Diagonal-Studio und las aus ihrer Autobiografie "Die hellen und die finsteren Zeiten". Der Band umfasst die Zeitspanne von Spiels Geburtsjahr 1911 bis 1946, dem Jahr, in dem die Emigrantin, diesmal als Reporterin des "New Statesman", wieder nach Wien reiste. Ein Großteil des Buches gilt zwar den Emigrationsjahren in England, doch Diagonal hatte die Autorin gebeten, ausschließlich aus den frühen Abschnitten zu lesen, also sich - um es heutig zu sagen - an ihre Teen- und Twenjahre zu erinnern, das heißt an die zwanziger und frühen dreißiger Jahre. So kam es auch zum Sendungstitel: Die Menschwerdung.

Zwischen den Kapiteln spricht Hilde Spiel mit zwei Studiogästen: der Sprachwissenschafterin Ruth Wodak und dem (inzwischen verstorbenen) Publizisten Fritz Thorn. Thorn gehörte in den dreißiger Jahren wie Spiel und Friedrich Torberg zum Cafe Herrenhof-"Grätzel" und war als junger Mann ein glühender Verehrer von Hilde Spiel. Auch er war wie Spiel nach England emigriert. Diese Sendung ist eine Wiederholung vom 14. Oktober 1989.

Service

Hilde Spiel, "Die hellen und die finsteren Zeiten", "Die Dämonie der Gemütlichkeit. Glossen zur Zeit und andere Prosa", "Welche Welt ist meine Welt? Erinnerungen 1946-1989", List Verlag

Marcel Reich-Ranicki, "Reden auf Hilde Spiel", List Verlag (antiquarisch)

Convertible.Platzgumer

Sendereihe