Radiogeschichten
"Wie in alten Zeiten". Von Ilse von Bredow. Es liest Helga Illich. Gestaltung: Roland Knie
21. Februar 2011, 11:40
Ilse von Bredow, aus Schlesien gebürtig, in Hamburg lebend, gehört nicht zu jener allesbestimmenden "Werbe-Zielgruppe", die vor Zeiten von geschäftstüchtigen Fernsehmanagern frei erfunden und ins allgemeine Bewusstsein geschwindelt worden ist. (Seitdem fühlen sich über Fünfzigjährige selbst bei höchster geistiger Potenz und physischer Rüstigkeit als minderwertige Sozialschmarotzer, die bestenfalls zum Konsum von Zahnhaftpasten und Frühpensionen taugen.)
Die Journalistin und Schriftstellerin Ilse von Bredow, Jahrgang 1922, hat mit ihren Kurzgeschichten der Geringschätzung bis Verachtung des Alters zwar nicht den Kampf, aber doch den Spott angesagt: Denn die bis zum Schwachsinn ins "Business" eingekrampften Agenten der Dauerkonsumrauschmittel haben es ja durchaus auch auf die "Senioren", die "älteren Mitbürger" (und wie die Verlogenheiten alle lauten) abgesehen - sie fürchten nur die Intelligenz, die Lebenserfahrung, die Vernunft und die (horribile dictu!) Weisheit der Alten.
Deshalb versuchen sie, diese vor der Konsumbehandlung gezielt zu vertrotteln, auf dass sie werbezielgruppenkompatibel würden ...
Service
Ilse von Bredow. "Wie in alten Zeiten" aus "Das Hörgerät im Azaleentopf", Kurzgeschichten, Scherz-Verlag 2009
