Dimensionen - die Welt der Wissenschaft
"J'accuse" per Facebook. Die Intellektuellen im Zeitalter des Web 2.0. Gestaltung: Lukas Wieselberg
13. April 2011, 19:06
Seit der Geburt des Begriffs im Zuge der Dreyfus-Affäre Ende der 1890er Jahre waren die Intellektuellen umstritten. Ihre Position wurde im darauf folgenden "Jahrhundert der Extreme" (Eric Hobsbawm) ebenfalls extremer. Für die einen waren sie Vertreter einer demokratischen Avantgarde und universeller Werte, für die anderen privilegierte Gesellen, die nationale oder klassenspezifische Interessen verrieten. Die Postmoderne wollte die Intellektuellen dann gleich begraben, zusammen mit den großen Erzählungen.
In der Gegenwart spuken sie nun als Untote herum, und das unter den Bedingungen des digitalen Zeitalters. Wie haben Blogs, soziale Netzwerke und Twitter das Tun der Intellektuellen - wenn es sie denn noch gibt - verändert? Dieser Frage ist eine Tagung am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen nachgegangen.