Radiokolleg - Empathie

Das Gefühl für den anderen (3). Gestaltung: Margarethe Engelhardt-Krajanek

"Urteile nicht über einen anderen, wenn Du nicht einen Mond lang in seinen Mokassins gegangen bist", rät ein indianisches Sprichwort. Mit der Perspektivenübernahme eines anderen entfalten Menschen ihre Fähigkeit, die Gedanken, die Emotionen und die Absichten des Gegenübers zu erkennen. Die Empathie ist grundlegend für das Zusammenleben in einer Gemeinschaft. Voraussetzung dafür ist es, empfinden zu können. Lässt sich das Einfühlungsvermögen erlernen?

Tatsächlich entwickelt sich die Fähigkeit des Menschen, zu fühlen und mitzufühlen in den ersten Lebensmonaten. Kinder, die Gewalterfahrungen ausgesetzt sind, isolieren ihre Gefühle, sie kapseln sich ab. Damit verlieren sie auch die Fähigkeit, andere Menschen als empfindende Wesen wahrzunehmen.

Empathie ist mehr als geduldiges Zuhören und respektvoller Umgang. Wer sich in einen anderen hineinversetzen kann, erweitert seinen Horizont um dessen Erfahrungen. In seinen Handlungen aber nehmen er oder sie auf die Gefühle des anderen Rücksicht.

Service

Arno Gruen, "Der Wahnsinn der Normalität. Eine grundlegende Theorie zur menschlichen Destruktivität." DTV München 2007
Arno Gruen," Der Verrat am Selbst. Die Angst vor Autonomie bei Mann und Frau", DTV München 2008
Arno Gruen, "Der Fremde in uns" DTV München 2002
Giacomo Rizzolatti, Corrado Sinigaglia, "Empathie und Spiegelneurone. Die biologische Basis des Mitgefühls." Suhrkamp Verlag 2008
Joachim Bauer, "Warum ich fühle, was Du fühlst. Intuitive Kommunikation und das Geheimnis der Spiegelneurone", Wilhelm Heyne Verlag 2006
Jeremy Rifkin, "Die empathische Zivilisation. Wege zu einem globalen Bewusstsein." Campus Verlag 2010
Gerald Hüther, Cornelia Nitsch, "Kinder gezielt fördern." Gräfe und Unzer Verlag, München 2004

Sendereihe