Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Die Arbeitsgesellschaft. Über den historischen und sozialen Stellenwert von Arbeit im Lebenslauf. Gestaltung: Marlene Nowotny

Der Lebenslauf ist eine soziale Institution. Die Phasen von Arbeit und Nicht-Arbeit strukturieren den Verlauf des menschlichen Lebens. Die Geschichte zeigt, dass sich die Vorstellungen davon, was in Bezug auf Arbeit und Erwerbstätigkeit normal oder sozial verträglich ist, ständig verändern.

Wie viel die Menschen arbeiten, bis zu welchem Alter und in welchen Arbeitsverhältnissen, ist abhängig von wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen. Arbeit ist keine kontinuierliche Größe mehr im Lebenslauf: Teilzeitanstellungen, Kurz- und Leiharbeit und befristete Anstellung nehmen - auch als Folge der Wirtschaftskrise - stetig zu. Auch die Hauptbeschäftigungsfelder der Österreicher und Österreicherinnen verändern sich: waren um 1900 noch 34 % der österreichischen Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig, so konnte dieser Wirtschaftszweig im Jahr 2010 nur mehr knapp 6 % beschäftigen.

Welche Berufsfelder werden in Zukunft wichtig für "die Arbeit im Lebenslauf" sein? Wie wird die Verteilung und Umverteilung von Arbeit auf die menschliche Lebenszeit aussehen? Welche Anforderungen müssen Erwerbstätige in Zukunft erfüllen, um am Arbeitsmarkt mithalten zu können? Und wie weit wird sich der Stellenwert von Freizeit und Beschäftigung in unserer Gesellschaft verändern?

Service

Josef Ehmer (Hrsg.) (2009): The Idea of Work in Europe from Antiquity to Modern Times. Ashgate Publishing Limited

Robert Castel (2011): Die Krise der Arbeit - Neue Unsicherheiten und die Zukunft des Individuums. Aus dem Französischen übersetzt von Thomas Laugstien. Verlag Hamburger Edition

Peter Plöger (2010): Arbeitssammler, Jobnomaden und Berufsartisten - Viel gelernt und nichts gewonnen? Das Paradox der neuen Arbeitswelt. Hanser Verlag

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