Betrifft: Geschichte

Widerstand und Selbstorganisation. Autonome politische Entwicklungen in Lateinamerika. Heute: Sonderstatuten für die Nachfahren indigener Bevölkerungen und ehemaliger Sklaven. Mit Christian Cwik, Kulturhistoriker, Universität Köln und Cartagena, Kolumbien. Gestaltung: Martin Adel

Trotz der scheinbar erfolgreichen spanischen Conquista in Südamerika hielten sich doch vielfach Organisationsformen der autochthonen Bevölkerungen. Ob auf der Insel Hispaniola, wo sogar erfolgreich ein Gegenstaat zu der spanischen Verwaltung errichtet wurde, oder auf anderen karibischen Inseln; ob im heutigen Kolumbien - wo sich im späten 16. Jahrhundert sogar ein widerständisches Königreich etablierte - oder im heutigen Nicaragua: immer wieder gelang es, die spanische Kolonialgesellschaft in Bedrängnis oder wesentliche Teile der besetzten Gebiete unter Selbstkontrolle zu bringen bzw. bedeutende Zugeständnisse von den spanischen Vizekönigen zu erreichen.

Große Teile Zentralamerikas konnten von den Spaniern nicht einmal erobert werden, wie die schwer zugänglichen Küstengewässer zwischen den heutigen Nationalstaaten Honduras und Costa Rica. In diesen indigenen, von Spanien unabhängigen, Gebieten lebten auch entflohene Sklaven und so mancher Outlaw. Das alles mit zum Teil großen auch politischen Nachwirkungen bis in die Gegenwart. Ob in der jüngsten Geschichte Surinams oder auch Nicaraguas, autonome (bis hin zu souverän sich selbst bestimmende) territoriale Gesellschaftsgruppen haben seit Jahrhunderten eine entscheidende Rolle gespielt.

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