Logos - Theologie und Leben

"Das Gewissen aus der Sicht der 'Gewissensreligion'". Evangelische Perspektiven auf ein menschliches Phänomen. Gestaltung: Johannes Michael Modeß

Der evangelische Glaube, wie ihn Martin Luther lebte und prägte, ist später als "Gewissensreligion" bezeichnet worden. In der Tat war für Luthers Reformation seine Erkenntnis vom "befreiten Gewissen" ausschlaggebend. Er ging davon aus, dass der Glaube die Menschen von den Qualen ihres schlechten Gewissens befreien kann. So gilt Luther als einer der bedeutendsten Wegbereiter für die heute viel beschworene Gewissensfreiheit. Doch wird man ihm damit gerecht?

Solchen theologischen Fragen gehen die beiden Theologen Michael Lichtenstein und Stephan Schaede in ihrem neuen Buch über das Gewissen aus evangelischer Sicht ebenso nach wie aus allgemein-menschlicher: Woher kommt das Gewissen? Ist es eine Anlage im Menschen oder Produkt seiner Umwelt? Welche Rolle spielt das Gewissen für die menschliche Identität? Und kann mein Gewissen sich irren?

Die Antworten auf solche Fragen können auch für gesellschaftliche Bereiche wichtig werden. Die Autoren möchten ihr evangelisches Gewissensverständnis mit anderen Religionen ins Gespräch bringen und fragen auch danach, welche Rolle das Gewissen im politischen Bereich spielen kann.

Service

Buch, Stephan Schaede, Michael Lichtenstein, Aspekte einer protestantischen Gewissensphänomenologie, Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Frühjahr 2012

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