Logos - Theologie und Leben

"Vom göttlichen Kind oder Das Wunder der kleinen Anfänge". Gestaltung: Kerstin Tretina

Einst mag man sich in der "Heiligen Nacht" leise Geschichten erzählt und Weihnachtslieder gesungen haben, die fast allesamt Wiegenlieder waren und es bis heute sind. So, als ob man Maria und Josef beim Wiegen ihres Neugeborenen Gesellschaft leisten wollte.

Doch nicht nur zur Weihnachtszeit und nicht nur in christlich geprägten Regionen wird von einem göttlichen Kind erzählt und gesungen. Viele Weltreligionen kennen diese Vorstellung als Hoffnungszeichen eines neuen Zeitalters.

Das wunderbare Kind, gezeugt und aufgezogen unter ungewöhnlichen Umständen, hat so manches neue Gottes- und Menschenbild initiiert. Theologinnen und Theologen sprechen davon, dass es die "göttliche Legitimation" des Menschen und die menschliche Seite Gottes offenbart. Eine innere Sehnsucht werde ausgedrückt, durch die Berührung mit dem Göttlichen zu einem neuen, "besseren" Menschen zu werden. Tiefenpsychologinnen und -psychologen sehen im göttlichen Kind ein Urbild der Seele - verbunden mit der Hoffnung, dass es immer wieder einen neuen, kleinen oder großen Anfang geben kann.

Sendereihe