Radiokolleg - Schlagwerk in der Neuen Musik

Zur Philosophie der Perkussion (2). Gestaltung: Hans Groiss

Im Roman "Die Blechtrommel" von Günther Grass schreibt der Ich-Erzähler Oskar Matzerath von seiner Geburt: "Ich habe Kaninchen, Füchse und Siebenschläfer trommeln hören." - Wahrscheinlich wurde er deswegen Blechtrommler: um dem Rhythmus der Welt entgegenzuschlagen.

In der musikalischen Avantgarde des frühen 20. Jahrhunderts sind "Ionisation" von Edgar Varese aus dem Jahr 1931 oder "Sonate für zwei Klaviere und Schlagwerk" von Bela Bartok aus dem Jahr 1937 vielzitierte Schlagwerkkompositionen. Der aus dem Englischsprachigen kommende Begriff "Perk/c/ussion" benennt ein Ensemble aus Schlaginstrumenten, dessen Zusammensetzung vom Standard eines Drum-Sets, also große und kleine Trommel, Becken, Tomtoms und Hi-Hat abweicht. Perkussionsinstrumente sind Congas, Bongos, Holzblocktrommlen, Agogo, Gong, aber auch Xylofon und Marimbafon.

Welche Bedeutung aber haben raumfüllende Perkussionsinstallationen auf den Bühnen der Neuen Musik seit 1945, und welchen Stellenwert nehmen afrikanische und lateinamerikanische Instrumente für "Kunsttrommler" ein? Hans Groiss analysiert mit Perkussionisten, Komponisten und Kulturanthropologen die Bedeutung der "Rhythmusmaschinen" auf den Bühnen der zeitgenössischen Musik.

Service

Günter Grass (Autor): Die Blechtrommel: Roman Taschenbuch (Buch Deutscher Taschenbuch Verlag)
Anthony Baines (Autor): Lexikon der Musikinstrumente Taschenbuch (Buch Verlag: Metzler, 2005)
Hans-Joachim Heßler: "Philosophie der postmodernen Musik" (Buch NonEM-Verlag)

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