Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Repräsentation der Stadt. Rathäuser als Zentren der städtischen Verwaltung. Gestaltung: Wolfgang Slapansky

Rathäuser waren seit ihrem Aufkommen im Hoch- und Spätmittelalter multifunktionale Gebäude. Sie waren der Ort, an dem die städtischen Machthaber ihre Beratungen abgehalten und Entscheidungen getroffen haben. Sie waren aber vielfach auch Vorratslager (etwa Salzgewölbe, Getreidespeicher) und Wohnräume für Stadtbedienstete (etwa Stadtschreiber, Ratsdiener). Das Rathaus war auch Ort der hoheitlichen Verwaltung von Maßen, Waagen, Waffen ("Rüst- und Zeugkammer") und Feuerlöschrequisiten.

Wenn die Rathäuser in der Habsburgermonarchie baulich auch nicht mit ihren Nürnberger oder Augsburger Verwandten mithalten konnten, so bestehen die Wiener, Linzer, Steyrer oder Budweiser Rathäuser doch den Vergleich mit einem schlossartigen Adelspalais bzw. mit den frühneuzeitlichen Landhäusern der Stände (etwa Brünn/Brno, Graz, Pressburg/Bratislava, Innsbruck) mit Leichtigkeit.

Viele Rathäuser verfügen zur Betonung ihrer politischen Wichtigkeit und zur Erhöhung der Repräsentationsfläche über einen Turm. Daneben fungierte das Rathaus auch als Gerichts- und Gefängnisort.

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