Salzburger Nachtstudio
Visionen und Wirklichkeit. Die Kreativität in der Wissenschaft. Gestaltung: Margarethe Engelhardt - Krajanek
11. April 2012, 21:00
Forschen ist weit mehr, als detektivische Arbeit. Um die richtigen Fragen zu stellen, braucht es Wissen und Begabung, die Motivation, gedachte Grenzen zu überwinden und ein soziales Umfeld, das Forscherpersönlichkeiten unterstützt.
Forschen ist ein kreativer Akt, der die Welt verändert. Denn mit jeder wissenschaftlichen Entdeckung, mit jeder technischen Innovation gestaltet sich die Wahrnehmung der Wirklichkeit. Und jede neue Erkenntnis wird zum Puzzlestein eines Gedankengebäudes, in dem weitere Fragen auftauchen und beantwortet werden wollen. Welche Faktoren unterstützen den kreativen Prozess? Welche Widerstände müssen überwunden werden? Gibt es Grenzen in der Wissenschaft?
Mit der Nanotechnologie und der Gentechnologie haben die Wissenschaftler Instrumente entwickelt, mit denen sie Materie verändern können. Mit der synthetischen Biologie wird es möglich, künstliches Leben zu schaffen. Johann Wolfgang Goethes Vision des "Homunculus", des künstlich geschaffenen Menschen, scheint greifbar nahe gerückt. Doch: Wird unsere Welt besser, die Menschen glücklicher und ihr Leben reicher werden, wenn wir Menschen schaffen, deren genetische Bausteine von Albert Einstein, Wolfgang Amadeus Mozart und Hermann Meier stammen? Lässt sich Leben designen wie eine Autokarosserie? Und was sind die Konsequenzen?
Für den Nanobiotechnologen Uwe B. Sleytr hat die Evolution eine Feedback-Schleife eingebaut. Deren auffälligstes Merkmal ist die Diversität. Um den komplexen Aufbau des Lebens erfassen zu können, braucht es nicht nur interdisziplinär arbeitende Netzwerke sondern auch ein Bewusstsein für die eigenen Grenzen.
Service
Dirk Baecker, "Organisation und Störung." Suhrkamp Wissenschaft 2012
Thomas Heinze, "Zentralisierung und Hierarchisierung.Der Wandel des Qualitätsmanagements in der außeruniversitären Forschung." Wissenschaftsmanagement 2010
Thomas Heinze, Georg Krücken (Hrsg) "Institutionelle Erneuerungsfähigkeit der Forschung." Wiesbaden, Springer 2012
Markus Hengstschläger, "Die Durchschnittsfalle. Gene - Talente - Chancen. Ecowin Verlag, Salzburg 2012
Rainer Holm - Hadulla, "Kreativität zwischen Schöpfung und Zerstörung," Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 2011
Rainer Holm - Hadulla, "Kreativität - Konzept und Lebensstil" Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 2010
Interviewpartner
Uwe Sleytr, Universität für Bodenkultur
Markus Hengstschläger, Universität Wien
Georg Casari, CEMM, Akademie der Wissenschaften, Wien
Dirk Baecker, Zeppelin Universität Friedrichshafen
Thomas Heinze, Universität Wuppertal
Rainer Holm-Hadulla, Universität Wuppertal