Leporello
Leporellos Freitagsserie; Karl Ferdinand Kratzl über seinen Zugang zu Kunst
20. April 2012, 07:52
"Die schönste Kunstdefinition habe ich in einem Bücherl mit dem Titel ,Blume ist Kind von Wiese' gefunden, wo ausländische Kinder radebrechend Begriffe erklären, und bei Kunst steht: ,Kunst ist nicht echt.'"
Dass Kunst nicht echt, sondern eben künstlich ist, heißt noch lange nicht, dass sie lebensfremd sein muss. Im Gegenteil: sie kann geradezu lebendig machen. Das meint der Künstler Karl Ferdinand Kratzl:
"Für mich ist sie etwas, was über den Alltag hinaus geht oder was unter dem Alltag drunter ist, das mich anregt, das mich befruchtet, manchmal auch ekelt, oder ich verstehe es nicht. Aber es lässt mich nicht los, es prickelt, es macht mit mir was Lebendiges." Es muss kein Gedicht sein, das wohlgefeilte Gedanken zum Ausdruck bringt, und es muss auch kein vollkommenes Bild sein, das in einem Museum prangt - schon ein schöner Satz, den er unvermutet aufschnappt oder ein Farbfleck, der ihm irgendwo ins Auge sticht, können Karl Ferdinand Kratzl entzücken. Der Moment, da ein scheinbar gewöhnlicher Anblick überraschend das Besondere offenbart, ist für ihn Kunst.-
Gestaltung: Christa Eder
Service
Wenn Sie diese Sendereihe kostenfrei als Podcast abonnieren möchten, kopieren Sie diesen Link (XML) in Ihren Podcatcher. Für iTunes verwenden Sie bitte diesen Link (iTunes).