Texte - neue Literatur aus Österreich

"Winterweizen." Von Brigitta Busch. Es liest Vera Albert

Wie kann ein Mensch trotz aller hochtechnisierter Medizin ein Stück selbstbestimmtes Leben bewahren? Ein Abschied, der ein Wiederfinden nach vielen langen Jahren ist. Als könnte man den lebensbedrohlich erkrankten Freund, in dem man nicht aufhört mit ihm zu sprechen, am Leben erhalten. Immer wieder unterbrochen wird der Text durch Bilder der Erinnerung, die eine magische Gegenwelt zur Realität des Krankenhauses zeigen: "Wenn man im Gras auf dem Rücken liegt, sieht man trotz der Mauern und Bäume, die den Garten abschirmen, in die Ferne, in das tiefe unendliche Blau, in dem an diesem Tag keine Wolken ziehen. Wir werden Graurenetten pflanzen, eine alte Apfelsorte mit bräunlich-grüner rauer Schale. Ihre unscheinbare, fast unansehnliche Haut verbirgt ein hellgelbes, säuerlich-frisches Fruchtfleisch."

Brigitta Busch, geb. 1955 in Wien. Lehrtätigkeit an den Universitäten Klagenfurt, Wien und Cape Town. Seit 2010 Professorin für Sprachwissenschaft an der Universität Wien. Verfasst seit vielen Jahren neben wissenschaftlichen Texten auch literarische Texte. "Winterweizen" ist ihr erster Roman.

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Brigitta Busch, "Winterweizen", Roman, Drava Verlag Klagenfurt, 2011

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