Betrifft: Geschichte

Der Seeheld von Lissa. Admiral Wilhelm von Tegethoff. Mit Leo Leitner, Marine-Historiker u. Sektionschef i.R. Gestaltung: Martin Adel

Die Tegethoff-Säule am Wiener Praterstern ist vermutlich (zumindest in der österreichischen Bundeshauptstadt) besser bekannt als Wilhelm von Tegethoff selber. Er entstammte einer Offiziersfamilie, die erst unter Maria Theresia geadelt worden war und sollte eigentlich nach Wunsch der Eltern einen zivilen Beruf annehmen. Aber der am Vorabend des Weihnachtsfests von 1827 geborene Knabe setzte sich mit seinem Wunsch durch, besuchte ab dem 13. Lebensjahr das österreichische Marinekolleg in Venedig und musterte fünf Jahre später als Marinekadett aus.

Bereits 1854 zum Kommandanten eines Kriegsschoners berufen, verlief seine Karriere ungewöhnlich steil: 37-jährig zum "Contreadmiral" ernannt, hatte er zwei Jahre später auch schon das Kommando über die "Erzherzog Ferdinand Max" in der denkwürdigen Seeschlacht bei Lissa (1866): Es war wohl die einzige Seeschlacht, die Österreich gewonnen hat - obwohl das Seegefecht von Helgoland (an der Seite Preußens im deutsch-dänischen Krieg) auch schon als Sieg reklamiert wurde. Und auch da war Tegethoff beteiligt.

Aber schließlich waren es doch zwei Dinge, die seinen zeitgenössischen Ruhm ausmachten: erstens seine "Rammtaktik", mit der er bei Lissa die überlegene italienische Flotte niederzwang (er versenkte das italienische Flaggschiff "Re d'Italia", was ihm auch den Maria Theresien-Orden einbrachte) - und zweitens sein früher Tod fünf Jahre später als "Commandant Sr. Majestät Kriegsmarine".

Anton Romako hat ihn allerdings als Helden auf der Brücke des Schlachtschiffs verewigt, so überzeugend, dass selbst Humphrey Bogart darüber vor Neid erblasst wäre.

Service

Wenn Sie diese Sendereihe kostenfrei als Podcast abonnieren möchten, kopieren Sie diesen Link (XML) in Ihren Podcatcher. Für iTunes verwenden Sie bitte diesen Link (iTunes).

Sendereihe