Dimensionen - die Welt der Wissenschaft
1. Gravitationswellen auf der Venus
2. Warum machen nicht alle Chlamyden - Arten krank?
3. ÖkoScience: Gemüsegärten auf Hausdächern
4. ÖkoScience: Wie können urbane Ballungsräume nachhaltig organisiert werden
Redaktion und Moderation: Franz Tomandl
18. Mai 2012, 19:05
1. Gravitationswellen auf der Venus
Europäische Raumsonde entdeckt unerklärliche Wolkenphänomene,
Dass die Venus ein wolkenverhangener Planet ist, wissen die Astronomen, seit es Fernrohre gibt. Doch erst seit Raumsonden unseren Nachbarn im All aus der Umlaufbahn heraus beobachten, können sie Details dieser Wolkenbänder erkennen. Mit Hilfe der europäischen Sonde VenusExpress haben Astronomen nun sogenannte Gravitationswellen auf der nördlichen Venus-Halbkugel entdeckt, die sich - wie Tsunamis im Wasser - durch die Atmosphäre des Planeten bewegen. Ihre Entstehung ist den Wissenschaftlern derzeit noch ein Rätsel. Auf der Jahrestagung der Europäischen Union der Geowissenschaften wurden im April Aufnahmen dieser Gravitationswellen veröffentlicht. Mit Arianna Piccialli, Physikerin am europäischen Weltraumforschungszentrum ESTEC in Noordwijk, NL Autor: Guido Meyer.
2. Warum machen nicht alle Chlamyden - Arten krank?
Chlamydien sind bedeutende bakterielle Krankheitserreger bei Mensch und Tier, die Atem- und Harnwege ebenso wie Geschlechtsorgane befallen können. Chlamydia trachomatis zum Beispiel war namensgebend für das "Trachom", eine Bindehautentzündung, die unbehandelt zu Erblindung führt - in vielen Entwicklungsländern bis heute. Weltweit - auch in den Industriestaaten - zählt eine Untergruppe dieses Bakteriums zu den häufigsten sexuell übertragbaren Krankheitserregern, die im schlimmsten Fall Unfruchtbarkeit zur Folge haben. Im Gegensatz dazu sind die nächsten Verwandten dieser Bakteriengruppe, die so genannten "Umweltchlamydien", nach derzeitigem Wissensstand, für Mensch und Tier harmlos. Warum das so ist, untersuchen Mikrobiologen der Universität Wien im Rahmen eines Forschungsprojekts. Mit Matthias Horn, Department für Mikrobielle Ökologie der Universität Wien, Barbara Sixt, Projektmitarbeiterin. Autorin: Sabrina Adlbrecht
3. Gemüsegärten auf Hausdächern
Ein Pilotprojekt in Berlin versucht, ob sich dadurch die langen Transportwege von Obst und Grünzeug vermeiden lassen
Das Problem liegt auf der Hand: Ernährungsexperten verlangen, mehr Obst und Gemüse zu essen, die zum Teil aus großen Entfernung per LKW, Schiff und Flugzeug nicht sehr umweltverträglich herangekarrt werden: Äpfel und Birnen aus Chile und Südafrika, Paradeiser aus Spanien und Marokko, Erdäpfel und Fisolen aus Ägypten oder Cypern und Schwammerln aus Süd-Korea, den baltischen Staaten oder Russland importiert werden. Andererseits fordern Ökologen und Klimaforscher eine Reduktion des Verkehrs, um die Auspuffgase der mit fossilen Brennstoffen fahrenden LKWs zu verringern. Wie also da einen Ausweg finden? Berliner Forscher wollen das Problem lösen, in dem sie Anbauflächen mitten in Berlin untersuchen. Mit Susanne Thomaier, Geografin, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Projektes Zfarm, Axel Dierich, Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Ressourcenmanagement, Berlin. Autor: Uwe Springfeld
4. Die Stadt neu durchmischen
Wie können urbane Ballungsräume nachhaltig organisiert werden
Wohin entwickeln sich die Städte? Oder genauer gesagt: Wohin sollen sie sich entwickeln? Mit diesen Fragen beschäftigte sich diese Woche die 17. Real Corp, eine internationale Konferenz von Städteplanern, die diesmal in Schwechat bei Wien stattfand. "Re-Mixing the City: Towards Sustainability and resilience": Die Stadt neu durchmischen: Für Nachhaltigkeit und Resilienz - lautete der Titel der Tagung. Die Stadt der Zukunft soll so energieeffizient wie möglich sein und den Menschen höchste Lebensqualität bieten. In der Realität werden bei urbanen Projekten jedoch bis heute stets nur die Interessen eines Teils der Bevölkerung berücksichtigt. Mit Judith Ryser, Leiterin von Cityscope Europe, einem in London ansässigen unabhängigen Forschungszentrum für Stadtplanung. Autorin: Brigitte Voykowitsch.