Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Widerstand und Verfolgung - Die NS-Justiz am Wiener Landesgericht
2. Die amerikanisch-europäische Weltraumsimulation NEEMO
3. Warnung von US-Forschern: CO2-Injektion könnte Erdbeben auslösen
4. morespace: Nutzungssimulation von Universitäten

Redaktion: Franz Tomandl

1. Widerstand und Verfolgung - Die NS-Justiz am Wiener Landesgericht

Während der Zeit des Nationalismus wurden am Wiener Landesgericht rund 600 Widerstandskämpfer von der NS-Justiz zum Tode verurteilt und enthauptet. Ihnen wurden unter anderem Hochverrat und wehrkraftzersetzende Tätigkeiten vorgeworfen. Der Historiker Willi Weinert hat die Biographien dieser Widerstandskämpfer recherchiert. In seinem Buch "Mich könnte ihr löschen, aber nicht das Feuer" gibt er anhand persönlicher Dokumente Einblick in den tristen Gefängnisalltag und beschreibt die Zeit zwischen Verhaftung und Hinrichtung. Morgen, am 30. Juni, findet am Wiener Landesgericht eine Gedenkfeier für die dort hingerichteten Widerstandskämpfer statt. Gestalterin: Marlene Nowotny.

Willi Weinert: Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer, Stern Verlag, Wien.

2. Warnung von US-Forschern: CO2-Injektion könnte Erdbeben auslösen und Deponien für das Treibhausgas leckschlagen lassen

Kohlekraftwerke sollen nur noch eine Zukunft haben, wenn das entstehende Kohlendioxid verflüssigt und in porösen Erdgesteinsschichten gelagert wird. Um Milliarden Tonnen Co2 einzulagern, werden allerdings tausende Untertag-Deponien benötigt. Das könnte schwerwiegende Folgen haben: Die Einlagerung könnte Erdbeben auslösen, wodurch die Gefahr besteht, dass die Deponien undicht werden. Mark Zoback, Geophysiker an der Stanford University: Peter Cook, Geowissenschaftler an der Universität Melbourne. Autor: Volker Mrasek.

3. morespace: Nutzungssimulation von Universitäten

Viele Universitäten leiden unter Platzmangel. An der Technischen Universität Wien wurde deshalb sogar überlegt, die gesamte Universität in Aspern - im 22. Bezirk gegen das niederösterreichische Marchfeld - neu zu errichten. Man entschloss sich jedoch, in der Wiener Innenstadt zu bleiben und die bestehenden Gebäude zu sanieren und zu adaptieren. Zubauten und Aufbauten sind aber nur sehr begrenzt möglich. Ein Simulationsprogramm soll nun helfen, die bestehenden Räume besser auszunutzen. Die dafür entwickelte Software und Dienstleistung "More Space" wurde diese Woche an der TU Wien präsentiert. Mit Shabnam Michèle Tauböck vom Institut für Analysis und Scientific Computing der TU Wien Dietmar Wiegand, Leiter des Instituts für Projektentwicklung und Projektmanagement der TU Wien. Autorin: Sonja Bettel.

4. 20 000 Meilen unter dem Meer: Die amerikanisch-europäische Weltraumsimulation NEEMO

Das nächste große Ziel in der bemannten Raumfahrt soll die Landung auf einem Asteroiden werden. Ein solcher Besuch ist für Anfang des kommenden Jahrzehnts geplant. Mit ihm würden Menschen im wahrsten Sinne des Wortes Neuland betreten, denn noch nie hat jemand seinen Fuß auf einen Asteroiden gesetzt. Und alles Neue will erprobt werden.Deswegen haben die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA und Europas Weltraumagentur ESA in den letzten zwei Wochen vor der Küste Floridas eine solche Mission unter Wasser simuliert. In deren Verlauf haben sogenannte Aquanauten die Landung auf einem solchen Himmelskörper einmal durchexerziert. Denn Menschen im Wasser sind fast schwerelos und führen ähnliche Bewegungen aus wie im Weltraum, auf einem Asteroiden oder in seiner Nähe. NEEMO 16 nannte sich das Projekt, angelehnt an Kapitän Nemos Abenteuer "20 000 Meilen unter dem Meer". Mit Timothy Peake, ESA-Astronaut/"Aquanaut", Herve Stevenin, ESA-Capcom. Autor: Guido Meyer.

Sendereihe