Salzburger Nachtstudio

Die neue Knappheit - Kulturwissenschaftliche Interventionen. Gestaltung: Ulrike Schmitzer

Zeit und Geld sind immer knapp, sie sind die Grundlage der Wirtschaft. Je knapper ein Gut ist, umso wertvoller wird es. Welche Mittel in unserer Gesellschaft knapp sind, bestimmt aber oft die Wirtschaft selbst. In den 1990er Jahren war dies alles noch kein Thema für die Kulturwissenschaften. Doch nun avanciert der Begriff der "Knappheit" zu einem Schlüsselparadigma. Dieses Paradigma versteht "Knappheit" als universelles Denkmodell, das sich auf alle gesellschaftlichen Bereiche übertragen lässt, sei es die Wissenschaft, das Heiraten oder die Organtransplantation. Dazu kommt: alles was knapp ist, macht uns glücklich oder hebt unsere sozialen Status: Kunstwerke, Einzelstücke oder besonders teure Güter.

Was können die Kulturwissenschafter/innen zur neuen Knappheit sagen? Als im Nachhall von 2008 die globale Finanzkrise in den Feuilletons der Tageszeitungen verhandelt wurde, hatten die Kulturwissenschafter/innen noch wenig zu sagen über die Wissenspraktiken der Börsenanalysten, der Unternehmensberater und der Wirtschaftstheoretiker. Nun haben sie sich in einem Workshop des Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften IFK in Wien damit beschäftigt.

Interviewpartner/innen:
Monika Dommann, Universität Zürich
Michael Hutter, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung
Dominik Schrage, Technische Universität Dresden
Ulrich Brand, Universität Wien
Valentin Groebner, Universität Luzern
Hubertus Büschel, Uni Giessen

Service

Maren Möhring et al., Knappheit. Zeitschrift für Kulturwissenschaften, Transcript Verlag
Bálint Balla, Knappheit als Ursprung sozialen Handelns, Krämer Verlag
Henrik Müller: Die sieben Knappheiten. Campus Verlag
Dominik Schrage: Die Verfügbarkeit der Dinge: Eine historische Soziologie des Konsums. Campus Verlag

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