Nachtquartier

5. Juli 2012, 00:08

Kurt Schwertsik wurde 1935 in Wien geboren. Nach einem Studium an der Wiener Musikakademie nahm er in Köln und Darmstadt an Kursen von Stockhausen, Kagel, Nono und Cage teil und orientierte sich an den Tendenzen der musikalischen Avantgarde.

1958 gründete er mit Friedrich Cerha das Ensemble für Neue Musik "die Reihe", das ein Jahr später mit Werken von Boulez und Webern, mit Cerha als Geiger und Schwertsik als Hornist sein erstes öffentliches Konzert gab.

Ab den 60er-Jahren wandte sich Schwertsik einer tonalen Musiksprache zu. 1962 erregte er mit einer Teilaufführung seiner Komposition "Liebesträume für sieben Spieler" Unmut beim Darmstädter Publikum, weil er sich tonaler Mittel bediente und auf Unterhaltungsmusik zurückgriff. Dabei könnte es sich um eine prägende Erfahrung gehandelt haben: Von seinesgleichen will man Respekt und keine Beschimpfungen. Schwertsik hat Haltung bewahrt und ist sich dennoch selbst treu geblieben.

Die Londoner "Times" resümiert: "Schwertsiks Musik ist schlicht, witzig, nostalgisch, vegetarisch, politisch liberal, intelligent, antiautoritär, international und verliebt in die Tradition".

Mit Helmut Jasbar spricht der Komponist und Stiefvater dreier Töchter über das Leben und den ganzen Rest.

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