Radiodoktor - Medizin und Gesundheit

Pille, Spirale & Co. - Welche Verhütungsmethode eignet sich für Sie?

Moderation: Univ.-Prof.in Dr.in Karin Gutiérrez-Lobos
Sendungsvorbereitung: Mag.a Nora Kirchschlager
Redaktion: Dr. Christoph Leprich

Pille, Spirale & Co. - Welche Verhütungsmethode eignet sich für Sie?

In den letzten 20 Jahren hat sich das Repertoire an Verhütungsmethoden wesentlich erweitert. Nach wie vor beliebt ist - insbesondere bei jungen Frauen - die "Pille". Die meisten der 50 verschiedenen erhältlichen Präparate bestehen aus einer Kombination der weiblichen Sexualhormone Östrogen und Gestagen - und zwar in mittlerweile sehr niedrigen Dosierungen. Einige Antibaby-Pillen enthalten ausschließlich Gestagene. Diese so genannten Minipillen werden unter anderem Frauen empfohlen, die Östrogene nicht vertragen oder eine Thrombose-Neigung aufweisen (z.B. Raucherinnen). Gänzlich neu ist eine Pille, die das bioäquivalente Östrogen 17-beta-Estradiol und ein hochselektives Progesteron-ähnliches Gestagen enthält. Seitens Expertinnen und Experten wird angenommen, dass sich durch die Einnahme dieser neuen "Biopille" Nebenwirkungen, die bisher in erster Linie dem synthetischen Ethinylestradiol in herkömmlichen Pillen zugeschrieben wurden - dazu zählen Migräne, Übelkeit, Brustspannen und Thrombosen - verringern werden.
Neben der "Pille" gibt es noch weitere Verhütungsmethoden, die auf Basis der weiblichen Sexualhormone funktionieren.
Dazu zählen das Verhütungspflaster, der Vaginalring, die Dreimonatsspritze, das Hormonstäbchen und die Hormonspirale. Der Vorteil dieser Methoden liegt unter anderem darin, dass sich die Frau nicht täglich um die Empfängnisverhütung kümmern muss.
Eine ebenfalls sehr sichere, nicht hormonelle Verhütungsmethode stellt die Kupferspirale dar.
Sie wird meistens Frauen empfohlen, die schon geboren haben und die in absehbarer Zeit keine Kinder mehr bekommen wollen. Mittlerweile gibt es die Kupferspirale auch in kleineren Versionen. Diese eignen sich speziell für jüngere Frauen, für die ein Kind erst in etlichen Jahren (etwa nach der Ausbildung und den ersten Berufsjahren) in Frage kommt.
Zur langfristigen Empfängnisverhütung wurde auch das so genannte Kupferkettchen entwickelt.
Es besteht aus kleinen Kupferzylindern, die auf einem Kunststoff-Faden aufgereiht sind - im Gegensatz zur Kupferspirale, die die Form der Zahl sieben, eines "T's" oder eines Hufeisens hat.
Der Pearl Index - also die Zahl jener Frauen (von insgesamt 100), die trotz Anwendung einer bestimmten Verhütungsmethode nach Ablauf eines Jahres schwanger werden - ist sowohl bei den erwähnten hormonellen Verhütungsmitteln, als auch bei der Kupferspirale und beim Kupferkettchen sehr niedrig. Laut den Angaben der Broschüre "Entscheiden Sie richtig.bei Liebe, Sexualität und Verhütung" liegt der Pearl Index bei diesen Methoden bei typischem Gebrauch zwischen 0,05 und 8.
Weitaus weniger sicher sind mechanische und chemische Verhütungsmittel - wie etwa Kondom, Diaphragma, Zäpfchen oder Gels. Natürliche Verhütungsmethoden, zum Beispiel die Temperatur- oder Kalendermethode, sind schließlich nur Frauen zu empfehlen, die ihren Körper sehr gut kennen, ein geregeltes Leben führen und für die (und ihre Partner) es keine Tragödie wäre, wenn es dann doch zu einer Schwangerschaft kommen würde.

Dieses Mal informieren Sie Univ.-Prof.in Dr.in Karin Gutiérrez-Lobos und ihre Gäste über die Für und Wider der gängigen Verhütungsstrategien.

Service

ao. Univ.-Prof.in Dr.in Christine Kurz
Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Abteilung für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin
Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien - AKH
Währinger Gürtel 18-20
Ebene 8 C (grüner Bettenturm)
Tel.: +43/1/40 400/7259
E-Mail
Abteilung für gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin

Ordination:
Taubstummengasse 15/3
A-1040 Wien
Tel.: +43/1/504949-0
Wahlärztin (keine Kassen)

Dr.in Bibiana Kalmar
Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Ärztin für psychosomatische Medizin
Ärztin für Allgemeinmedizin
Wahlärztin (keine Kassen)
Mariahilferstrasse 112
A-1070 Wien
Tel.: +43/1/522 35 34
E-Mail
Frauenmedizinisches Zentrum

Österreichweite First Love Ambulanzen (Beratungsstellen für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren)
Wiener Programm für Frauengesundheit
Familienberatungsstellen des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend
Netzwerk Frauengesundheitszentren Österreich
Österreichische Gesellschaft für Familienplanung
Gynäkologinnen/Gynäkologen finden

Rat auf Draht
Telefonberatung für Jugendliche
täglich 0-24 Uhr
Tel.: 147 (kostenlos)

Telefonseelsorge
Tel.: 142 (kostenlos)
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