Logos - Theologie und Leben

"Nicht vom Himmel gefallen, sondern von der Erde genommen" - Über Glauben und Gottesebenbildlichkeit. Gestaltung: Sebastian Fleischer

Wie ist es für den religiösen Menschen zu verantworten, seine Existenz auf einen Glauben zu stellen, der nicht beweisbar ist, ja sogar absurd erscheint? Und was bedeutet das eigentlich: seine Existenz auf einen Glauben stellen?

Herausforderungen wie diesen widmeten sich die diesjährigen Salzburger Hochschulwochen. In Zeiten sich verschärfender Fundamentalismen und Relativismen versuchte der studierte Philosoph und FAZ- Journalist Christian Geyer Antworten auf die Frage zu geben, wie sich persönliche Erfahrungen und kulturelle Bindungen mit den Vorgaben des Christentums vertragen. Ein weiterer Schwerpunkt war dem Themenkreis der Verantwortung gewidmet, die sich aus der jüdisch-christlichen Perspektive der Gott-Ebenbildlichkeit des Menschen ergeben.

Der Theologe Rainer Hagencord, Leiter des Instituts für Theologische Zoologie in Münster, zeigt darin die Konsequenzen der biblischen Anthropologie auf, die den Menschen nicht als Herrinnen und Herren der Schöpfung, sondern als Mitgeschöpfe sieht. "Wir sind nicht vom Himmel gefallen, sondern von der Erde genommen", sagt Hagencord, die jüdisch-christliche Anthropologie interpretierend. Doch diese Einsicht fehlt im alltäglichen Handeln der meisten Menschen in den Industrienationen.

"Gegenüber der Nachwelt, gegenüber der Mitwelt und der sogenannten Dritten Welt legen wir ein Gebaren an den Tag, das dem Wüten von 'interplanetarischen Eroberern' nahekommt", konstatiert Hagencord. Menschen handeln so, als seien sie mit nichts, was auf dieser Erde lebt, verwandt. Von Gegenentwürfen, wie sie bei den Salzburger Hochschulwochen vorgestellt wurden, berichtet Logos - Theologie und Leben.

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